Haustierhaltung wird zum Luxus

Mehr als 100.000 Tiere jährlich werden in Frankreich ausgesetzt, zurückgelassen oder abgeschoben.

Kaum ein Zwinger, der im Tierheim Orgeval nordwestlich von Paris nicht besetzt wäre. Mehr als 100 000 Tiere jährlich werden in Frankreich ausgesetzt, zurückgelassen oder abgeschoben. Vor allem vor der Fahrt in die Ferien fragen sich viele: Was machen wir mit unserem Hund oder unserer Katze?

Tierheimmitarbeiterin Aurélie Ithurbide sagt: „Wir haben den Eindruck, dass es mehr und mehr Menschen gibt, die sich nicht ihrer Verantwortung bewusst sind und nicht genügend darüber nachdenken, was es bedeuten kann, sich ein Tier anzuschaffen: Die Kosten für die Nahrung und dass man sich um ein Tier kümmern muss. Ein Tierarzt ist teuer, und man muss das Verreisen in den Ferien berücksichtigen."

Urlaubsunterbringung kostet viel Geld

Mitnehmen kommt oft nicht in Frage, also bleibt eine Unterbringung bei Bekannten oder eine professionelle Betreuung wie in einem Hundehotel. Auch das kostet viel Geld.

Hundehalter David McAuliffe aus Wales erläutert: „So, wie sich die Dinge entwickeln - Gas, Strom, Nahrungsmittelpreise, Treibstoff - ist alles schwierig. Aber man muss letztlich das tun, was man für ein Haustier tun muss."

Und zwar auch nach dem Ableben. Denn wenn nicht die Tierkörperbeseitigung gerufen werden und es eine Bestattung mit eigener Grabstätte sein soll, muss Geld in die Hand genommen werden.

„Haustiere sind Teil der Familie und tragen in hohem Maße zum Wohlbefinden bei. Während der Pandemie haben viele Menschen mehr Zeit mit ihren Tieren verbringen können. Wenn die Tiere sterben und die Menschen es sich nicht leisten können, ihnen einen würdigen Abschied zu verschaffen, erhöht das das Leid der Menschen“, so Jason Ward, Leiter eines Tierfriedhofs.

Das verendete Haustier einfach im Garten zu vergraben, ist oft nur unter strengen Auflagen gestattet.

Video: Tipps für Tierfreunde: So belastet der Vierbeiner nicht die Umwelt