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Ein Hedgefonds-Manager ging mit 36 in den Ruhestand und rät euch: Haltet euch von der Branche fern

Ein Hedgefonds-Manager, der Geld für die größten Fonds der Welt verwaltet hat, rät allen, die seinem Weg folgen wollen: Lasst es lieber bleiben.

„Es ist eine ziemlich erbärmliche Branche“, sagt Raoul Pal, der den GLG Global Macro Fond in London für GLG Partners mitverwaltet hat, und im Jahr 2004 mit 36 Jahren in den Ruhestand ging. „Die Leute haben die Schnauze voll.“

Pal hat bei einem Interview mit Matt Turner von Business Insider darüber gesprochen. Pal sagt, dass er die ganze Zeit E-Mails bekommt, mit der Frage, wie man in diese Branche kommt. Seine Antwort: „Lasst es lieber bleiben.“

Manager werden „nicht mehr bezahlt“, sagt er. Sie arbeiten wirklich hart, der Stress ist enorm und eine solche Menge Vermögen anzuhäufen, ist gar nicht mehr so einfach.“

Raoul Pal
Raoul Pal

TwitterViele dieser Anzeichen lassen darauf schließen, dass dieser Wirtschaftszweig seine goldenen Jahre hinter sich hat. Hedgefonds bringen heute nicht mehr so viel Geld ein, wie das einmal der Fall war. Und viele befürchten, dass Investoren ihr Geld woanders hinbringen.

„Die niedrigen Erträge sind hausgemacht“, sagt er. „Als ich die Branche verlassen habe, war das genau der Zeitpunkt, zu dem die Hedgefonds-Industrie angefangen hat mit dem Geld aus Pensionsfonds zu investieren. Die Pensionsfonds wollte es gerne wie Anleihen aussehen lassen: Sie wollten eine geringe Schwankungsanfälligkeit und dafür 8 Prozent Rendite. Das hilft den großen Managern wie Bridgewater, Brevan Howard und all den Menschen, die Milliarden haben. Aber die anderen bleiben außen vor.“

„Die Leute gehen heutzutage keine Risiken mehr ein“, fügt Pal, der Gründer von Real Vision TV und Global Macro Investor hinzu. „Die alten Zeiten, in denen ein Julian Robertson oder George Soros 100 Prozent Rendite gemacht haben, sind vorüber.

Andere Sorgen plagen die Industrie. Kleinere Startups haben es schwer, Geld von Investoren aufzutreiben, da zu viele Fonds denselben Märkten nachjagen, sagt er.

„Jeder will in ein Family Office“, so Pal. „Das ist der neue Trend. Das Problem dabei ist, dass es nicht so viele reiche Familien gibt, die Investment Offices besitzen und die einen in den deutschen Immobilienmarkt anstatt in was auch immer investieren lassen.“

Also wo soll eine junge Person ihre Karriere starten? Datenanalyse ist eine von Pals Vorschlägen. Die andere ist Selbstständigkeit.

„Die höchsten Renditen für Kapital gibt es nicht, wenn man investiert, sondern, wenn man ein Unternehmen gründet“, sagt Pal. „Du machst 20 Prozent Gewinn im Jahr, wenn du einen Coffee Shop aufmachst, aber du kannst nicht einfach mal so nebenbei 20 Prozent machen. Dazu musst du schon all die wirklich guten Hedgefonds-Manager auf dem Aktienmarkt dieser Welt besiegen.“

„Gründet Unternehmen“, sagt er, „das wird euch Geld einbringen.“

Hier seht ihr ein komplettes Interview mit Raoul Pal:

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