Heidenau: Neonazi arbeitete als Security für Flüchtlingsheim

Ein Hooligan und Neonazi soll das Flüchtlingsheim von Heidenau bewacht haben.

Philipp B. ist Security-Mitarbeiter und wurde kurzfristig zum Schutz der rund 600 Flüchtlinge des Heims in Heidenau eingesetzt. Das Prekäre daran: Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, handelt es sich bei dem 22-Jährigen offenbar um einen bekennenden Neonazi und Hooligan. Obwohl er während der Krawalle am vorvergangenen Wochenende für die Sicherheit der Zuflucht und der darin lebenden Menschen zuständig war, soll er auf Facebook massiv gegen die Flüchtlinge gehetzt haben. Es seien "Asylschmarotzer" und er unterstütze die "Kastration und Zwangsausweisungen" von kriminellen Ausländern.

Das Antifa Recherche Team Dresden (ART) habe den jungen Mann am Tor des Flüchtlingsheims von Heidenau wiedererkannt. Er soll auch an jenem Tag gearbeitet haben, an dem Bundeskanzlerin Angela Merkel die sächsische Stadt besucht hat. Wie die "Süddeutsche Zeitung" weiter berichtet, soll sich Philipp B. auf Facebook zur NPD bekennen und zur Bundestagswahl 2013 einen Werbespot der Partei als "sehr gelungen" bezeichnet haben. Zudem sei er Teil der "Army of Dresden West", einer rechtslastigen Hooligan-Gruppierung.

Die Zeitung konnte inzwischen ein Statement der Securitas Holding GmbH einholen. Die Sicherheitsfirma hatte kurzfristig ein Subunternehmen als Unterstützung engagiert – hier war unter anderem auch Philip B. angestellt. "Wir untersuchen den Fall. Wir haben bereits reagiert und den Mann vom Objekt abgezogen", entgegnete Pressesprecher Bernd Weiler. Man habe den jungen Mann eingestellt, weil weder das polizeiliche Führungszeugnis noch die Personalunterlagen des 22-Jährigen Fragen aufgeworfen hätten. Von seiner politischen Gesinnung oder seiner Haltung gegenüber Flüchtlingen wusste bei der Security-Firma offenbar niemand. B. selbst stand für ein Statement nicht zur Verfügung.