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Heldt sauer wegen Fan-Protesten: "Kotzt mich alles an"

Hannovers Ultras protestieren gegen Präsident Kind. Sportdirektor Horst Heldt ist sauer

Explosive Stimmung bei Hannover 96: Nach der 0:1-Heimpleite gegen Borussia Mönchengladbach ging Sportdirektor Horst Heldt deutlicher denn je auf Konfrontation mit den eigenen Anhängern.

"Mich kotzt hier alles an. Wir beschäftigen uns mit allem anderen nur nicht mit Fußball", schimpfte Heldt bei Sky. Auslöser für seine Wutrede war das Verhalten einiger 96-Fans während der Partie.

Im Block der Ultras waren Plakate ausgerollt worden, die entweder die DFL oder Vereins-Präsident Martin Kind anfeindeten. "Eure Gier bringt den Fußball um! 50+1-Regel nicht aufweichen!", war darauf zu lesen, oder: "Kind muss weg!"

Stimmung bei 96 "so negativ wie noch nie"

Einige Fans erinnerten an Hannovers Meisterschaften 1938 und '54 und den Pokalsieg von 1992. Ihr Kommentar dazu: "Erfolge als Scheißverein (...) Erfolge unter Diktator Kind."

Ein großer Teil des Publikums protestierte auf diese Weise gegen Kinds Pläne, die Mehrheitsanteile bei 96 zu übernehmen. Dadurch würde die 50+1-Regelung außer Kraft gesetzt.

Solche Unmutsäußerungen sind nicht neu in Hannover. Erschwerend hinzu kam am Samstag jedoch der Unmut über die Montagsspiele in dieser Saison. Die Atmosphäre im Stadion war so gereizt, dass sie sich sichtbar auf die Spielweise des Aufsteigers auswirkte.

Held schimpft: "Haben es nicht anders verdient"

"In der ersten Halbzeit hat man die Verunsicherung gespürt durch die schlechte Stimmung auf den Rängen", sagte Andre Breitenreiter bei SPORT1. Auf den Trainer wirkte die Kulisse "so negativ wie noch nie in dieser Saison".

Es sei schade, befand Breitenreiter auf der Pressekonferenz nach dem Spiel, "dass das Ganze auf Martin Kind reduziert wird. Normal klärt man das im Austausch, aber der ist hier in Hannover anscheinend gerade nicht möglich".

Deutlich erzürnter trat Horst Heldt in der Mixed-Zone vor die Mikrofone. Mit Blick auf die Niederlage und die Stimmung während der 90 Minuten grollte der Sportdirektor: "Deswegen haben wir es auch nicht anders verdient."