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#HelmeRettenLeben: Shitstorm für sexistische Kampagne

Wie bringt man junge Leute dazu, einen Fahrradhelm aufzusetzen? Die Frage hat sich das Bundesverkehrsamt gestellt – und befunden, dass halbnackte Models die Lösung sind. Twitter findet das gar nicht lustig.

Model Alicija in der streitbaren Präventionskampagne (Bild: Rankin/Runter vom Gas /dpa)
Model Alicija in der streitbaren Präventionskampagne (Bild: Rankin/Runter vom Gas /dpa)

“Sieht scheiße aus – aber rettet mein Leben”: Mit diesem gewollt provokanten Spruch will das Bundesverkehrsamt derzeit auf die Wichtigkeit von Fahrradhelmen aufmerksam machen. Noch provokanter als den Spruch finden viele aber zwei andere Dinge an der Kampagne: Sie wurde in Zusammenarbeit mit “Germany’s Next Topmodel” gemacht – und zeigt die Models praktisch halbnackt.

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Motto: Sex sells alles

Uncool? Nur acht Prozent der Fahrradfahrer zwischen 17 – 30 fahren mit Helm

Die Aussage, dass Helme zwar nicht cool aussehen, aber Leben retten, wird in der Kampagne durch viel nackte Haut unterstrichen – was in dem Zusammenhang gar keinen Sinn macht. Während die Organisation Pinkstinks seit Jahren mit dem “Werbemelder” gegen sexistische und sexualisierte Werbung kämpft und auch die Politik schon längst sensibilisiert ist für das Thema, hält Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer “Sex sells” wohl immer noch für eine gute Werbeidee.

Kollektives Kopfschütteln auf Twitter

Die Frage lautet also: Was hat ein halbnackter Frauenkörper mit Sicherheit im Straßenverkehr und Fahrradhelmen zu tun? Gar nichts, eben. Auf Twitter ist die Empörung entsprechend groß.

Hashtag trendet – aber ist das etwas Gutes?

Das kollektive Kopfschütteln hat auch dafür gesorgt, dass der dazugehörige Hashtag auf Twitter getrendet ist – was Scheuer als “Erfolg” verbucht. Dass niemand über Helme, sondern alle nur über Sexismus reden, scheint ihm nicht aufgefallen zu sein.

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