Herbstzeit ist Kürbiszeit: Darf man ihn auch roh verzehren?

In Suppen, Eintöpfen oder aus dem Ofen: Kürbisse sind das ultimative Herbstgericht. Ob man sie auch roh genießen kann und worauf dabei zu achten ist, erklären wir hier.

Weltweit gibt es etwa 800 verschiedene Kürbissorten, die alle aus fünf bitter schmeckenden Wildarten gezüchtet wurden. Rund 200 dieser Sorten sind essbar, während die anderen ungenießbare Zierfrüchte sind. Im Handel sind Kürbisse meist ab Ende August erhältlich und finden sich bis zum Spätherbst auf jeder Speisekarte.

Schon gewusst? Kürbisse gehören botanisch betrachtet gar nicht zum Gemüse, sondern sind streng genommen Beerenfrüchte.

Als Faustregel gilt: Speisekürbisse ja, Zierkürbisse auf gar keinen Fall! Letztere enthalten den Bitterstoff Curcurbitacin, der sogar schon in kleinen Mengen giftig ist. Die Gefahr einer Lebensmittelvergiftung besteht bei Zierkürbissen sowohl in der rohen als auch der gekochten Variante und verursacht schon in kleinen Mengen Übelkeit und Herzrasen. Zierkürbisse sind deshalb im Laden auch als solche gekennzeichnet und tendenziell viel kleiner und farblich auffälliger als ihre nicht giftigen Verwandten.

Ansonsten kann man so gut wie alle anderen Kürbissorten aus dem Supermarkt ohne Bedenken roh essen. Besonders lecker ist der Muskatkürbis, der Butternut-Kürbis und der Hokkaido-Kürbis in roher Form. Der Hokkaido-Kürbis muss vor dem Verzehr nicht einmal geschält, sondern lediglich gründlich gewaschen werden. Bei allen anderen Sorten kann man die Schale jedoch nicht mitessen.

Um auch bei den Speisekürbissen auf der sicheren und vor allem auf der leckeren Seite zu sein, ist es hilfreich, den Kürbis vor dem weiteren Verarbeiten einmal kurz zu probieren. Schmeckt er bitter, sollte er nicht gegessen werden!

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Während bei Kulturkürbissen im Supermarkt die Bitterstoffe herausgezüchtet wurden, ist dies bei selbst angebauten Kürbissen nicht unbedingt der Fall. Denn selbst wenn man Saatgut nutzt, das ursprünglich für einen Speisekürbis gedacht war, können durch Rückmutationen wieder giftige Cucurbitacine im Kürbis entstehen. Diese Kreuzung ist besonders riskant, da man mit bloßem Auge oft nicht erkennen kann, ob der gezüchtete Kürbis giftig ist oder nicht.

Verwendet man altes Saatgut aus dem Vorjahr, kann dies ebenfalls zu ungewollten Rückkreuzungen führen. Auch bei zertifiziertem Bio-Saatgut besteht das Risiko, dass sich der Kürbis mit einem giftigen Zierkürbis kreuzt, der möglicherweise im Nachbargarten wächst. Um sicher zu sein, sollte also wirklich nur der Speisekürbis aus dem Supermarkt roh gegessen werden.

Schon gewusst? Dasselbe gilt für Zucchinis, da sie ebenfalls zu den Kürbisgewächsen zählen. Schmeckt die Zucchini bitter, sind auch hier Giftstoffe enthalten und sie sollte auf keinen Fall gegessen werden.

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