Herzinfarkt-Risiko - Kardiologe nennt 4 „stille Killer“ für Ihr Herz – wie Sie sich schützen können

Weniger Menschen in Deutschland sterben heute an einem Herzinfarkt als noch vor 20 Jahren.<span class="copyright">Getty Images/Science Photo Libra</span>
Weniger Menschen in Deutschland sterben heute an einem Herzinfarkt als noch vor 20 Jahren.Getty Images/Science Photo Libra

Jährlich erleiden allein in Deutschland 300.000 Menschen einen Herzinfarkt. Das müsste nicht sein, denn das Risiko für einen Herzinfarkt lässt sich senken. Besonders vier stille Faktoren, die oft lange unbemerkt bleiben, gefährden das Herz.

Ein Herzinfarkt trifft viele aus heiterem Himmel. Doch häufig steckt die koronare Herzkrankheit (KHK) dahinter. Dabei handelt es sich um eine Verengung der Herzkranzgefäße durch Ablagerungen aus Kalk und Fett. Dadurch kann der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit sauerstoffreichem Blut versorgt werden. Wird der Blutfluss dadurch unterbrochen, kommt es zum Infarkt, bei dem Teile des Herzmuskels absterben können – eine lebensgefährliche Situation.

Das sind die vier größten Gefahren fürs Herz

Laut Deutscher Herzstiftung e.V. leiden allein in Deutschland über sechs Millionen Menschen an der koronaren Herzkrankheit. Das Gefährliche daran: Sie ist eine schleichende Erkrankung, die häufig lange unbemerkt bleibt, und durch einen ungesunden Lebensstil entsteht. Vor allem vier häufig unbemerkte Faktoren fügen dabei dem Herz den größten Schaden zu:

  • Bluthochdruck

  • hohe Blutfettwerte

  • Diabetes

  • Rauchen

Laut Stephan Eddicks, Chefarzt der Kardiologie des Median Reha-Zentrum Bernkastel-Kues, sind dies sogenannte „stille Killer“, die über Jahre kaum Probleme machen. Besonders riskant sei, dass sich diese Faktoren nicht addieren, sondern potenzieren: „Sie haben also ganz schnell ein extrem hohes Risiko für einen Herzinfarkt“, warnt der Mediziner bei „ Bild.de “.

So schützen Sie Ihr Herz

Doch das Gute daran ist, dass sich durch einen gesunden Lebensstil das Herzinfarktrisiko minimieren lässt. Dazu gehört in erster Linie:

  • Sport: Mindestens dreimal pro Woche für jeweils 45 Minuten Ausdauersport wie Radfahren, Joggen und Schwimmen.

  • Gesunde Ernährung: am besten eine mediterrane Ernährung mit viel Gemüse, Salat, Hülsenfrüchten, Fisch und wenig Fleisch.

  • Kein Nikotin: Rauchen schadet den Blutgefäßen und fördert die Verkalkung.

  • Stressmanagement: Unbedingt Stress abbauen und regelmäßig für Entspannung sorgen. Bewegung, Yoga, autogenes Training und andere Entspannungstechniken helfen dabei.

Warnsignale für einen Herzinfarkt bei Männern und Frauen

In der Regel kommt es zu starken Schmerzen hinter dem Brustbein sowie ein Enge- und Druckgefühl im Brustraum. Laut „Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e.V. ( BDI ) strahlen diese Schmerzen häufig bis in die Arme aus – vor allem auf der linken Seite. Auch der Unterkiefer, die Schultergegend und der Oberbauch könnten von diesem Strahlungsschmerz betroffen sein. Zudem leiden Betroffene häufig unter Atemnot, starker Angst, Erbrechen und großer Unruhe.

Bei Frauen kann sich ein Herzinfarkt jedoch anders äußern: Sie leiden häufig unter Oberbauchschmerzen sowie Übelkeit und Erbrechen. Auch könne es laut BDI bisweilen nur zu starker Luftnot kommen. Manche Infarkte verliefen auch stumm, das heißt ohne Symptome.

Männer ab 50 Jahren und Frauen ab etwa 60 Jahren sind besonders gefährdet, einen Herzinfarkt zu erleiden.

Erste Hilfe bei Herzinfarkt - schnell Notdienst rufen

Laut Deutschem Roten Kreuz (DRK) sollten umstehende Personen im Zweifel sofort einen Notruf unter der

  • Telefonnummer 112

absetzen. Bei Kreislaufstillstand sollte zudem umgehend mit einer Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen werden. Ist die Person noch bei Bewusstsein, am besten enge Kleidung öffnen und Oberkörper vorsichtig erhöht lagern, um das Herz zu entlasten. Der Kreislauf sollte bis zur Ankunft des Rettungsdienstes überwacht werden.