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"Herzzerreißend": Draxler erklärt Abschied von Schalke

Julian Draxler spielte bis Sommer 2015 für Schalke

Julian Draxler hat in einer großer Story in The Players' Tribune auf seine Karriere und sein Leben zurückgeblickt und erklärt, warum er den FC Schalke 04 2015 verlassen hat.

In der Saison 2014/15 wurde Draxler mit Real Madrid und dem FC Barcelona in Verbindung gebracht, er soll bereits von einem Wechsel zu einem der beiden Vereine geträumt haben. "Das war einfach nicht wahr", stellt Draxler klar.

Doch im Spiel gegen den SC Paderborn am Ende der Saison "gab es den Moment, in dem ich wusste, dass ich gehen muss".

Draxler über Pfiffe: "Herzzerreißend"

Draxler war gerade von einer Verletzung zurückgekommen. "Ich machte kein gutes Spiel und versuchte, meinen Rhythmus zu finden. Wir haben 1:0 gewonnen, aber als wir vom Feld gingen, pfiffen mich unsere eigenen Fans aus", erzählt Draxler: "Das war herzzerreißend."

Draxler fährt fort: "Ich bin aus der Knappenschmiede gekommen. Ich habe den Klub kein Geld gekostet." Im Moment der Unmutsäußerungen habe er entschieden, Schalke zu verlassen. "Ich liebe diesen Klub. Ich werde diesen Klub immer lieben. Aber ich muss mein Leben verändern", berichtet Draxler von seinen Gedanken.

Sein Vater reagierte wütend. Als Draxler seine Mutter und seine Großmutter informierte, fing der Nationalspieler an zu weinen.

Durch den Wechsel zu Wolfsburg wollte er einfach nur ein neues Umfeld erleben - und musste mit Verräter-Sprüchen klar kommen. Als Kind habe er ähnlich über Spieler gedacht, die einen solchen Wechsel vollzogen hatten. "Aber ich denke, die Fans verstehen nicht immer, was im Leben eines Spielers passiert und unter welchem Druck sie stehen", sagt Draxler, der inzwischen für Paris Saint-Germain spielt.

Raul macht Draxler nervös

Er liebe Schalke und Gelsenkirchen noch immer: "Ohne all das, was ich in der Knappenschmiede gelernt habe, was ich von Raul und so vielen anderen unglaublichen Spielern im Klub gelernt habe, wäre mein WM-Traum 2014 niemals real geworden."

Mit 16 Jahren durfte Draxler erstmals mit den Profis auf Schalke trainieren. "Normalerweise bin ich beim Fußball nicht nervös. Aber da ging es wirklich nicht um Fußball. Für zwei Tage habe ich mir fast in die Hose gemacht", sagt Draxler.

Besonders ein Mann machte ihn nervös. "Ich konnte nur daran denken, in die Umkleidekabine zu kommen und Raul zu sehen", erinnert sich Draxler. Als Erstes traf er dann Jermaine Jones: "Ich sagte: Guten Morgen, Herr Jones." Dieser fing an zu lachen und antwortete: "Mann, nenn' mich einfach Jermaine."

Draxler spricht von einem "unglaublichen Tag. Ich weiß nicht mehr, was ich gesagt habe, als ich dann mit Raul die Hände schüttelte. Ich weiß nur, dass meine Hand so kalt war und ich nur versucht habe, nicht ohnmächtig zu werden."