Hessens Justiz will Drogen-Bitcoins schnell zu Geld machen

Der umstrittene Bitcoin wird oft für illegale Geschäft im sogenannten Darknet genutzt. Foto: Jens Kalaene
Der umstrittene Bitcoin wird oft für illegale Geschäft im sogenannten Darknet genutzt. Foto: Jens Kalaene

Eine Kombination aus Fahndungserfolg und Bitcoin-Hype könnte der hessischen Staatskasse ein hübsches Sümmchen einbringen. Weil die bei Drogenhändlern gefundenen Bitcoins seit der Beschlagnahme statt 50.000 Euro nun 1,9 Millionen wert sind, profitiert das Land ungewollt von den steigenden Kursen.

Frankfurt/Gießen (dpa) - Hessen könnte zum Nutznießer des starken Kursanstiegs der Kryptowährung Bitcoin werden und einen Millionengewinn einstreichen. Die Justiz plant den Verkauf von 126 digitalen Einheiten, die sie 2014 bei einem Schlag gegen Internet-Kriminelle beschlagnahmt hatte.

Das sagte ein Sprecher der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft. Zuvor hatte der Berliner «Tagesspiegel» vorab darüber berichtet.

Die Bitcoins - komplex verschlüsselte Zeichenfolgen - lagerten auf Rechnern, mit denen im sogenannten Darknet illegale Geschäfte gemacht worden waren. Sie sollen zum Drogenhandel auf Plattformen wie Hydra und Silkroad 2.0 verwendet worden sein. Bei dem noch vor Weihnachten geplanten Verkauf würde die Staatskasse von den zuletzt stark gestiegenen Kursen profitieren: Statt weniger als 50 000 Euro sind die Bitcoins inzwischen 1,9 Millionen Euro wert.

«In diesem Fall war die lange Lagerzeit vorteilhaft», sagte Oberstaatsanwalt Alexander Badle der Deutschen Presse-Agentur. Die Justiz habe aber nicht auf steigende Kurse spekuliert, sondern zunächst darauf warten müssen, dass die rechtlichen Voraussetzungen für einen Verkauf der Bitcoins vorliegen. Dafür müsse ein Gericht wie bei anderen Vermögensgegenständen rechtskräftig den Verfall zugunsten der Staatskasse feststellen. Nun werde so rasch wie möglich verkauft.