Hilfe für die Wirtschaft: Vage Ankündigungen Pekings sorgen für Börseneuphorie
Die chinesische Führung hat mit einer Reihe vager Ankündigungen zur Wirtschaftspolitik Euphorie an den Börsen ausgelöst. Das Politbüro der Kommunistischen Partei, dem die wichtigsten Entscheidungsträger des Landes einschließlich Staatschef Xi Jinping angehören, erklärte am Donnerstag, es gebe "neue Situationen und neue Probleme" für die chinesische Wirtschaft, derer es sich annehmen werde. An den Märkten wurde dies als Ankündigung eines entschiedeneren Unterstützungskurses der schwächelnden Wirtschaft der Volksrepublik aufgefasst.
"Wir müssen die aktuelle Wirtschaftslage umfassend, objektiv und ruhig betrachten, Schwierigkeiten ohne Umschweife angehen und das Vertrauen" in die Wirtschaft stärken, betonte das Politbüro nach Angaben staatlicher Medien im Anschluss an seine Sitzung. China werde sich "bemühen, die jährlichen Ziele" für die Wirtschaft zu erreichen. Peking hatte für 2024 ein Wachstum von fünf Prozent als Zielmarke ausgewiesen.
Zudem sprachen sich die Parteikader für eine "effizientere" Wirtschaftspolitik und weitere Zinssenkungen aus. Auch müsse "den Sorgen der Bevölkerung" wegen der Konjunktur und der Immobilienkrise begegnet werden. Chinas Wirtschaft hat sich von den strikten Maßnahmen der Coronapandemie nicht nachhaltig erholt. Der Binnenkonsum ist schwach, die Immobilienbranche steckt in der Krise und die Arbeitslosigkeit besonders unter jungen Menschen ist hoch.
"Nach monatelanger Erwartung der Märkte erkennen die chinesischen Behörden endlich an, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt noch viel Arbeit vor sich hat", erklärte Marktstratege Patrick Munnelly von Tickmill Group. Die Aktienkurse an der Hongkonger Börse quittierten die Ankündigungen mit einem Plus von 4,2 Prozent, Shanghai schloss 3,6 Prozent im Plus. Auch die europäischen Märkten reagierten positiv.
Die chinesische Zentralbank hatte in dieser Woche bereits ein umfangreiches geldpolitisches Maßnahmenpaket angekündigt. Unter anderem werden demnach die vorgeschriebene Mindestreserve für Banken und die Zinsen für bestehende Immobilienkredite gesenkt. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete zudem, die Pekinger Führung erwäge Unterstützung in Milliardenhöhe für die staatlichen Banken.
pe/mhe