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Hinter dem Eisernen Vohang: Student gibt Einblick in den Alltag Nordkoreas

Wer an Nordkorea denkt, dem kommen Militärparaden, Atomwaffen und Diktator Kim Jong Un in den Sinn. Wie die Menschen in dem kommunistischen Staat leben, weiß kaum jemand. Der kanadische Collegestudent Benjamin Jakabek ist mit einer Kamera durch das isolierte Land gereist und gibt nun Einblicke ins alltägliche Leben abseits der Schlagzeilen.

„Nordkorea hat mich schon immer fasziniert, weil es so mysteriös ist. Es ist einer der letzten Orte auf der Welt, der noch nicht von der Modernisierung eingeholt wurde“, schwärmt der Student von seiner jüngsten Reise im Gespräch mit "The Weekly Flickr". 

Die Fotos des 19-Jährigen zeigen große Regierungsgebäude und zarte Kirschblüten, eine Mutter, die im Wohnzimmer mit ihren drei Kindern posiert und einen Mann, der eine Porzellanvase bemalt. Zu sehen sind Kinder auf dem Weg zur Schule und auf dem Spielplatz, nebelverhangene Flüsse und Bauern bei der Feldarbeit. Statt Werbeplakaten dominiere Propaganda das Straßenbild. „Das Leben in Nordkorea fühlt sich an wie im Buch ‚1984’: Aus Lautsprechern dröhnen kommunistische Lieder, so wie in muslimischen Ländern Gebete von den Türmen der Moscheen erklingen“, erzählt Jakabek. Seine Bilder zeigen auch die Uniformität der meisten Nordkoreaner, die sich in einem beinahe gleichen Kleidungstil ausdrückt.

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„Die Mentalität ist sehr zurückhaltend, die Leute sind nicht so kontaktfreudig“, findet der Student. Am Maifeiertag, an dem in Pjöngjang groß gefeiert wird, kam Jakabek dafür mit vielen Einheimischen in Kontakt. Sie luden ihn zum Picknick ein, teilten Fleisch und Getränke. „Ich war überrascht, von glücklichen Nordkoreanern umgeben zu sein. Ich dachte, das sei nicht möglich“, so der Student. Im Alltag aber habe er selten ein Lachen im Gesicht der Menschen gesehen.

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