Werbung

Hinter Gittern: Autistischer Junge von Schule in Käfig gesperrt

In diesen Käfig soll angeblich ein autistischer Junge gesperrt worden sein.

Ein zehnjähriger autistischer Junge wurde einem Bericht der australischen Nachrichten-Website "ABC" offenbar in seiner Schule in der Stadt Canberra in einen eigens für ihn angefertigten Käfig gesperrt. Dies kam ans Licht nachdem australische Medien Bilder veröffentlicht habe, die den Betrachter an ein Gefängnis erinnern.

Die Bilder schockieren: Der blaue Käfig in einem Abstellraum ist nur etwa zwei mal zwei Meter groß und sogar nach oben mit Gitterstäben geschlossen. Berichten zufolge wurde er im März dieses Jahres auf Veranlassung der Schuldirektorin errichtet. Die Kosten von immerhin 5.195 Australischen Dollar (umgerechnet rund 3.300 Euro) hätte die Schule selbst getragen heißt es. Das australische Bildungsministerium zeigte sich entsetzt, kritisierte jedoch auch die Medien, die den Skandal aufdeckten. "Die Veröffentlichung dieser Bilder trägt nicht dazu bei, die Wahrheit ans Licht zu bringen, oder mehr Einblick darüber zu erhalten, weshalb er erbaut wurde", erklärte die Bildungsministerin der Region, Joy Burch. Doch auch sie bezeichnet den Käfig als "abartig".

Ob es wirklich ein autistischer Junge war, der in den Käfig gesperrt wurde, ist bislang von offizieller Seite noch nicht bestätigt worden. In einer Stellungnahme des zuständigen Ministeriums heißt es lediglich: "Es gab eine Situation, in der das Kind von den Lehrern in den Käfig gesperrt wurde, damit es sich beruhigt." Die Schuldirektorin, die "ABC" zufolge allein verantwortlich für den Käfig war, sei inzwischen zurückgetreten und werde nicht mehr an öffentlichen Schulen unterrichten dürfen.