Anschlag auf Weihnachtsmarkt im Ticker - Blutprobe von Magdeburg-Attentäter Taleb A. ausgewertet

Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg erheben die Eltern des getöteten Neunjährigen schwere Vorwürfe (Archivbild).<span class="copyright">Matthias Bein/dpa</span>
Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg erheben die Eltern des getöteten Neunjährigen schwere Vorwürfe (Archivbild).Matthias Bein/dpa

Die Todesfahrt von Magdeburg sorgt noch immer für Entsetzen. Die Zahl der Verletzten steigt weiter. Nun hat der Anschlag auch ein weiteres Todesopfer gefordert. Alle Entwicklungen im Newsticker.

Blutprobe von Magdeburg-Attentäter Taleb A. ausgewertet

Dienstag, 21. Januar, 15.42 Uhr: Im Blut des Attentäters auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt wurden keine Hinweise auf Drogen oder Alkohol gefunden. Ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Naumburg bestätigte auf Anfrage, dass es bei der Blutprobe keine besonderen Auffälligkeiten gegeben habe. Zuvor hatte die „Magdeburger Volksstimme“ über das rechtsmedizinische Gutachten berichtet. Demnach seien lediglich Spuren eines Magenmedikaments und eines leichten rezeptfreien Beruhigungsmittels nachgewiesen worden.

Kurz vor Weihnachten war der 50 Jahre alte Arzt aus Saudi-Arabien mit einem Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Sechs Menschen starben, knapp 300 wurden zum Teil schwer verletzt. Der Landtag von Sachsen-Anhalt will einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss einsetzen. Unter anderem soll er die Sicherheits- und Einsatzkonzepte für den Weihnachtsmarkt und deren Umsetzung beleuchten. Außerdem wird es um die Informationslage zum Täter gehen. Taleb A. stand vor der Tat bei Ermittlungsverfahren immer wieder in Kontakt mit den Behörden.

Gewalttat in Magdeburg: Wissing will Betroffene unterstützen

Sonntag, 12. Januar, 14.11 Uhr: Die Bundesregierung will dafür sorgen, dass die Verletzten und die Familien der Getöteten beim Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg finanzielle Unterstützung erhalten - unabhängig vom Motiv des Täters. „Unser Staat muss den Betroffenen zur Seite stehen“, sagt Bundesjustizminister Volker Wissing der Deutschen Presse-Agentur.

WERBUNG

Dabei sollte es keinen Unterschied machen, ob die Schreckenstat von Magdeburg am Ende als terroristische Tat eingestuft werde oder nicht, betont der parteilose Minister. Um zu erreichen, dass die Betroffenen die gleiche finanzielle Unterstützung erhalten, wie sie Opfern von Terrorangriffen zusteht, werde die Bundesregierung schon bald an den Bundestag herantreten, dem die Bewilligung von Haushaltsmitteln obliege.

Magdeburg-Attentäter nach Dresden verlegt

12.13 Uhr: Zweieinhalb Wochen nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ist der Täter in die Justizvollzugsanstalt Dresden verlegt worden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen. Die Verlegung wurde von Spezialkräften des Justizvollzugs durchgeführt.

Ein Sprecher des Justizministeriums in Magdeburg bestätigte allgemein die Verlegung eines Untersuchungsgefangenen, der bislang in der Justizvollzugsanstalt Burg (Landkreis Jerichower Land) untergebracht gewesen war. „Die Verlegung erfolgte aus Sicherheitsgründen auf dem Luftweg und wurde von Kräften der Landespolizei Sachsen-Anhalt sowie den Sicherheitsbehörden des Freistaats Sachsen unterstützt. Besondere Vorkommnisse waren nicht zu verzeichnen“, sagte er. Weitergehende Angaben wollte er aufgrund von Sicherheitsbelangen nicht machen.

Sechstes Todesopfer nach Anschlag in Magdeburg

Montag, 06. Januar, 08.57 Uhr: Nach dem Anschlag in Magdeburg gibt es ein sechstes Todesopfer. Eine 52-jährige Frau sei im Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Naumburg der Deutschen Presse-Agentur.

Zahl der Verletzten in Magdeburg jetzt bei 299 - wie es zu dem Anstieg kommt

Freitag, 03. Januar, 13.34 Uhr: Nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ist die Zahl der Verletzten auf 299 gestiegen. Einige Menschen seien bisher nicht erfasst worden, weil sie sich etwa erst später gemeldet hätten oder später zugeordnet wurden, teilte das Innenministerium auf Anfrage mit. Bisher war von 235 Verletzten die Rede gewesen.

WERBUNG

Zwölf Verletzte haben den Angaben zufolge keine deutsche oder eine doppelte Staatsbürgerschaft. Zunächst hatte der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) darüber berichtet.

Kurz vor Weihnachten war ein 50-Jähriger mit einem Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Dabei wurden fünf Menschen getötet. Bereits vor seiner Todesfahrt stand der aus Saudi-Arabien stammende Taleb A. im Visier von Sicherheitsbehörden. Er sitzt in Untersuchungshaft.

Staatsanwaltschaft gibt Gutachten zum Täter in Auftrag

Donnerstag, 02. Januar 2025, 16.17 Uhr: Nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt rückt die Frage der Schuldfähigkeit des Täters ins Zentrum der Ermittlungen. „Ob und wie er psychisch erkrankt ist, dafür werden wir ein Gutachten in den Auftrag geben“, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Naumburg.

Der 50 Jahre alte Mann war kurz vor Weihnachten mit einem Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Dabei wurden fünf Menschen getötet und mehr als 230 verletzt. Bereits vor seiner Todesfahrt stand der aus Saudi-Arabien stammende Taleb A. im Visier von Sicherheitsbehörden. Er sitzt in Untersuchungshaft. Die Wohnung und der Arbeitsplatz des Arztes in Bernburg waren nach der Tat durchsucht worden.

WERBUNG

Die Ermittlungen werden voraussichtlich noch Wochen dauern. Im Zentrum der Aufarbeitung stehen unter anderem das Einsatzkonzept der Polizei und das Sicherheitskonzept des Weihnachtsmarkts. Dabei geht es etwa um die Frage von Lücken in Betonblocksperren, das Fehlen der Sicherung von Fluchtwegen mit Stahlketten und den Standort eines Polizeifahrzeugs.

Die Generalstaatsanwaltschaft bestätigte auf Anfrage, dass im Auto des Täters ein Testament gefunden wurde. Dieses sei auf den Tag der Tat datiert, sagte der Sprecher. Ob der Mann das Testament selbst geschrieben habe, sei Gegenstand der Ermittlungen.

Nach der Tat waren ein Drogenschnelltest und in der Folge auch ein Bluttest durchgeführt worden. Zu einzelnen Ermittlungsergebnissen wollte sich die Generalstaatsanwaltschaft jedoch nicht äußern.

Die Betroffenen des Anschlags erhalten von mehreren staatlichen Stellen Unterstützung. „Eine Vielzahl der Betroffenen konnte bereits kontaktiert werden“, teilte das Bundesjustizministerium, in dem die Geschäftsstelle des Bundesopferbeauftragten verortet ist, auf Anfrage mit. „Insbesondere haben alle den staatlichen Stellen bekannte Hinterbliebene bereits ein staatliches Unterstützungsangebot erhalten, die durch den Anschlag ein Familienmitglied verloren haben.“ Dies umfasse unter anderem ein Angebot zur psychosozialen Beratung sowie Informationen über weitere Hilfsangebote.

Verband warnt Migranten davor, sich alleine durch Magdeburg zu bewegen

Dienstag, 31. Dezember, 14.12 Uhr: Das Landesnetzwerk der Migrantenorganisationen in Sachsen-Anhalt (Lamsa) warnt Migranten davor, sich ohne Begleitung oder abends durch Magdeburg in Magdeburg aufzuhalten. Der Verband rät in einer Mitteilung, die kurz vor Heiligabend veröffentlicht wurde, „Menschen mit Migrationsgeschichte dringend davon ab, sich alleine und in den Abendstunden durch die Stadt zu bewegen“. Lamsa versteht sich als Dachverband der Migrantenorganisationen in Sachsen-Anhalt und als Ansprechpartner für die Landesregierung.

WERBUNG

Es gebe zahlreiche Berichte über rassistische Aggressionen im Nachgang des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt, durch die man „alarmiert“ sei, heißt es in der Mitteilung weiter. Nach Angaben der Polizeiinspektion Magdeburg wurden seit dem Anschlag vier tätliche Angriffe auf Migranten in der Stadt registriert.

„Sind noch nicht so weit“: Faeser kann versprochene Täter-Chronologie nicht liefern

15.40 Uhr: In der nicht-öffentlichen Sondersitzung des Innenausschusses konnte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) nach dem Anschlag in Magdeburg die eigentlich versprochene Chronologie zu dem Täter nicht liefern. „Wir sind nicht so weit“, habe Faeser nach übereinstimmenden Berichten mehrere Teilnehmer gesagt. Darüber berichtet die „Welt“. Die Chronologie sollte aufzeigen, welche Behörden wann Informationen über Vorfälle mit dem Täter erlangt habe.

Die Grünen im Bundestag fordern nach dem tödlichen Anschlag von Magdeburg, dass jemand die politische Verantwortung für mutmaßliches Behördenversagen übernimmt. „Ich finde, dass am Ende eines solchen Geschehens politische Verantwortung übernommen werden muss“, sagte der Grünen-Innenexperten Konstantin von Notz. Mit weiteren Ausschusssitzungen sei wegen der Monstrosität der Tat zu rechnen, kündigte der SPD-Innenexperte Sebastian Hartmann an.

Brisante Mail: Veranstalter informierte Polizei vor Anschlag über Sicherheitslücken

Montag, 30. Dezember, 10.46 Uhr: Die Sicherheitslücken auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt sollen schon drei Wochen vor dem Anschlag bekannt gewesen sein. Das berichtet die „Volksstimme“ aus Magdeburg unter Berufung auf eine geleakte Mail des Veranstalters an die Polizei.

„Im Bereich der Hartstraße stehen die Fahrzeuge teilweise immer wieder an der falschen Position“, informierte der Veranstalter die Sicherheitskräfte. Polizisten am Weihnachtsmarkt hätten gesagt, sie hätten „keine Informationen zum Einsatz hier“.

Mehr News über die Amokfahrt in Magdeburg lesen Sie auf der nächsten Seite.