Hintergrund: Was Griechenland pfänden könnte

Außenminister Frank-Walter Steinmeier unterhält sich in Athen mit Schülerinnen und Schülern der Ellinogermaniki-Agogi-Schule und der Deutschen Schule Athen. Foto: Bernd von Jutrczenka/Archiv

Griechenland bringt die Pfändung deutscher Immobilien für Reparationen ins Spiel. Die deutsche Botschaft käme dafür nicht infrage: Sie ist deutsches Territorium. Doch es gibt andere Immobilien. Im Jahre 2000 hatten die Kläger mit ihren Anwälten bereits vier Gebäude konkret ins Visier genommen:

- Das Goethe Institut in Athen: Hier ging der Versuch einer Beschlagnahme 2000 am weitesten. Der Gerichtsvollzieher und Vertreter waren bereits mit Messbändern im Institut, um eine Inventur des Pfandgutes zu machen. Die Aktion wurde vom Athener Justizminister gestoppt.

- Das Deutsche Archäologische Institut in Athen: Hier klopften Anwälte und Gerichtsvollzieher 2000 vergeblich an die Tür: Ein Diplomat übernachtete im Gebäude, um jeden griechischen Versuch einer Pfändung abzuwehren. Erfolgreich. Das traditionsreiche Institut fand zudem in der griechischen Regierung viele Verteidiger, die erklärten: «Die sind griechischer als die Griechen.»

- Die Deutsche Schule in Athen: Das Institut stand auf der Wunschliste der Anwälte, doch vor dem Versuch einer Beschlagnahme wurde die Aktion gestoppt.

- Die Deutsche Schule in Thessaloniki: Auch dieses Institut stand auf der Wunschliste, blieb am Ende aber unbehelligt. In der damaligen griechischen Regierung gab es starke Bedenken dagegen, ausgerechnet die Schulen anzutasten, in denen Griechen und Deutsche gemeinsam lernten und eine Verbindung aufbauten.

Deutsche Schule Thessaloniki

Deutsche Schule Athen

Deutsches Archäologisches Institut

Goethe Institut Athen