Hinweis kam zu spät: Haus womöglich auf Bombe gebaut

Ein Doppelhaus in Duisburg war gerade frisch gebaut, als der bedrohliche Hinweis kam: Unter dem Haus könnte eine Weltkriegsbombe liegen. Nun ist die Aufregung groß. 



Ein nagelneues Wohnhaus in Duisburg ist möglicherweise auf einer Bombe gebaut worden sein. Eine Luftbildauswertung habe Anhaltspunkte auf einen Blindgänger ergeben, berichtete die Stadt Duisburg am Montag und bestätigte damit Medienberichte. Offenbar war die Überprüfung des Baugebietes auf Blindgänger zu spät beantragt worden. Nun ist der Ärger groß, und die Bewohner sind entsprechend beunruhigt.

"Wir haben einen Verdachtspunkt festgestellt", sagte der Sprecher der Bezirksregierung Düsseldorf, Bernd Hamacher. Noch sei aber unklar, ob der Punkt auf dem Luftbild tatsächlich vom Einschlag eines Blindgängers stammt. Vor dem Bau wäre es leicht gewesen, sich Gewissheit zu verschaffen. Nun muss möglicherweise sogar das Fundament der Doppelhaushälften aufgebrochen werden.

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Obwohl jeder Bauträger verpflichtet sei, die Fläche vor Baubeginn auf Bombenverdacht überprüfen zu lassen, habe die Stadt den Antrag erst rund ein Jahr nach dem Bauantrag erhalten, sagte Stadtsprecher Peter Hilbrands. Im vergangenen September habe man die Baufirma über den Verdachtspunkt informiert. "Spätestens im September, als unsere Mitteilung kam, hätte er alle Baumaßnahmen ruhen lassen müssen." 

Stattdessen habe die Stadt Duisburg erst im Januar dieses Jahres erfahren, dass die Häuser sogar bereits bezogen sind. "So etwas hat es bei uns noch nie gegeben", sagte Hilbrands. Der Bauleiter der betroffenen Firma wies die Vorwürfe zurück. Es gebe bei Einfamilienhäusern und Doppelhaushälften keine gesetzliche Vorschrift, dass ein Bauträger dies prüfen müsse.

dpa


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