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Hip-Hop und Soul: Sänger Max Mutzke kommt mit neuem Album „Colors“ nach Köln

Zehn Lieder des neuen Albums sind Neuinterpretationen von Hip-Hop-Songs.

Er wollte etwas schaffen, das es so heute nicht mehr gibt. Etwas wagen. Sich ein Denkmal setzen. Ein Jahr lang verbrachte Sänger Max Mutzke mit seiner Band Monopunk im „Granny’s House“-Studio in Hamburg – und heraus kam sein bereits neuntes Album „Colors“. Zwölf Monate sind eine lange Zeit, verglichen mit einer normalen, heute üblichen Albumproduktion. Doch „normal“ soll es gar nicht sein. „Wir haben ein Album produziert, das seit 30 Jahren nicht mehr auf diese Weise gemacht wurde“, sagt der 37-Jährige, der gebürtig aus dem Schwarzwald kommt, bei einem Besuch in Köln. Technisch versetzten die Musiker sich im Studio zurück in die 60er- und 70er-Jahre. Digitale Klänge, die heutzutage ganz einfach am Laptop zu einem Song hinzugefügt werden können, gab es damals nicht. Daher saß jeder Musiker von Anfang bis Ende im Studio, hat sein Instrument genau so eingespielt, wie es auf dem Album zu hören ist. „Das macht am Ende den Glanz aus“, so Mutzke. Jenen Glanz, der ihn früher bei Künstlern wie Bill Withers, Donny Hathaway und Marvin Gaye beeindruckt habe. Soul-Melodien für Hip-Hop-Beats Entstanden sind zwölf Lieder, von denen beim Hören zehn fremd und doch vertraut klingen. Denn nur zwei Songs wurden während der Albumproduktion komplett neu geschaffen. Die anderen sind Hip-Hop-Klassiker in souligem Gewand. Quasi eine Umkehrung. Denn ließen sich früher Hip-Hop-Künstler von Soul, Gospel und R’n’B inspirieren, geht Mutzke mit seinem Album nun den entgegengesetzten Weg, verwandelt Hip-Hop-Beats in Soul-Melodien. Lieder wie „White Lines“ von Grandmaster Flash, „I Got Five On It“ von The Luniz und „Augenbling“ von Seeed interpretiert er auf seine soulige Weise neu. So entstanden keine reinen Coversongs, sondern „wir wollten, dass die Leute beim Hören des Albums denken, dass sie die Lieder vorher noch nicht gehört haben“, sagt Mutzke. Dazu beigetragen hat auch der US-amerikanische Toningenieur Russel Elevado, der bereits Alben von D’Angelo und Al Green gemischt und damit mehrere Grammy-Auszeichnungen erhalten hat. Ausverkauftes Konzert im Gloria „Wir standen vor der Frage, wer uns das Album mischt. Da gibt es in Deutschland nicht viele, weil Soul keine deutsche Musik ist. Darum haben wir in den Staaten geschaut“, so Mutzke. Kurzerhand habe er Russel Elevado angeschrieben, der direkt nach drei Stunden antwortete „und das setzte dem Ganzen nun eine Krone auf“. Live von dem neuen Album überzeugen können sich einige Fans am 7. Februar – da stehen Max Mutzke und Monopunk im Gloria Theater auf der Bühne. Wobei sich die Kölner auf ihn zu freuen scheinen, das Konzert ist bereits ausverkauft. Eine Zuneigung, die auf Gegenseitigkeit beruht. „Ich freue mich immer, egal welche Brücke es ist, über den Rhein zu fahren. Warum? Weil ich im Schwarzwald direkt am Rhein lebe“, so der Sänger. Zudem habe er mittlerweile viele Freunde, zu denen unter anderem sein Entdecker Stefan Raab zähle, in Köln und möge vor allem die Mentalität – auch wenn es lange gedauert habe, sie zu verstehen. „Kölner sind eigentlich alles bodenständige Leute, so wie wir auch, sie könnten auch auf dem Land leben. Damit meine ich wirklich etwas ganz Schönes. Die Mentalität hat etwas Geerdetes und ist zum Beispiel das Gegenteil vom lauten Berlin.“...Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta