Hitler-Vergleich: AfD-Abgeordneter beleidigt Angela Merkel öffentlich auf Facebook

Am Donnerstag bestätigte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf ihre Sommer-Pressekonferenz in Berlin ihren Kurs in der Flüchtlingspolitik. Auch nach den jüngsten Gewalttaten in Bayern bleibe sie bei ihrer inzwischen legendären Aussage: "Wir schaffen das!" Für einen Vertreter der "Alternative für Deutschland" (AfD) brachte dies offenbar das Fass zum Überlaufen.

Der Bremer AfD-Abgeordnete Alexander Tassis verglich daraufhin die Bundeskanzlerin in einem Facebook-Post – öffentlich und für alle Nutzer sichtbar – mit Adolf Hitler und Walter Ulbricht, dem einstigen Kopf der SED. Am Freitagmorgen postete er: "Merkel geht mit Hitler und Ulbricht ein als eine der drei großen, unbelehrbaren Schadensbringer zwischen 1933 und 2033. Was diese drei an deutschen Werten aufgegeben und vernichtet haben – das sagt uns die Geschichte, nicht diese Gestalten."

Kritik an seiner Aussage prallt an dem AfD-Mann offenbar ab. Auf die Aufforderung eines Facebook-Kommentators, Vergleiche zwischen Angela Merkel und Hitler zu unterlassen, antwortete er: "Ich bin Historiker. Ich darf das erstens und zweitens habe ich noch nie Hitler-Vergleiche gemacht. In diesem Fall gerne eine Ausnahme."

Die Bremische Bürgerschaft zeigte sich entsetzt. Bürgerschaftspräsident Christian Weber (SPD) fand deutliche Worte: "Das ist abartig", sagte er "Bild". Der AfD-Abgeordnete sei eine "Schande für unser Parlament". Bürgerschaftsvize Frank Imhoff (CDU) erklärte, dass es "unter aller Kanone" sei, Angela Merkel mit Hitler zu vergleichen. "Solche Vergleiche zwischen Nazi-Größen und der amtierenden Bundeskanzlerin verbieten sich", machte er deutlich. Auch die Bremer Grünen stellten sich hinter Angela Merkel: "Es ist unerhört, dass ein Bürgerschaftsabgeordneter Merkel mit Hitler vergleicht, sie ist eine Demokratin und unsere Bundeskanzlerin, das gehört sich nicht," so die Abgeordnete Sülmez Dogan.