Hitze macht krank - Wie Sie sich jetzt vor einer Sommergrippe schützen

Die Sommergrippe geht jetzt um - wie Sie sich schützen können.<span class="copyright">Getty Images/iStockphoto</span>
Die Sommergrippe geht jetzt um - wie Sie sich schützen können.Getty Images/iStockphoto

Blauer Himmel, über 30 Grad und trotzdem erkältet? Auch in der warmen Jahreszeit stecken sich Menschen mit grippalen Infekten an. Lesen Sie hier, wie Sie sich schützen.

Die Nase läuft, der Hals kratzτ. Das sind keine guten Voraussetzungen, um den Tag am See, auf der Sonnenliege oder im Park zu verbringen.

Auch im Sommer erkranken viele Menschen an einer grippalen Infektion. Obwohl diese nicht so häufig auftreten wie in der kalten Jahreszeit. Immerhin handelt es sich nur selten um eine ernsthafte Erkrankung - und mit dem richtigen Verhalten lässt sich das Risiko einer Ansteckung verringern.

Die „Sommergrippe“ gibt es tatsächlich nicht

Auch wenn häufig von einer „Sommergrippe“ die Rede ist: Medizinisch korrekt ist dieser Begriff nicht. „Im Volksmund ist damit ein grippaler Infekt gemeint, der in den Sommermonaten auftritt“, erklärt Arndt Möllers, Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde aus Münster im Gespräch mit der Deutschen Presseagentur. „Dieser ist jedoch nicht zu verwechseln mit einer echten Grippe, der Influenza.“

Wenn sich Menschen mit einem grippalen Infekt anstecken, sind die Symptome deutlich milder als bei einer Influenza: „Bei der so genannten Sommergrippe kommt es oft zu einem schleichenden Verlauf mit Husten, Ohren- und Halsschmerzen und einer laufenden Nase, der nach einigen Tagen wieder abklingt“, sagt Möllers. Trotzdem kann es oft vorkommen, dass der grippale Infekt im Sommer über mehrere Tage anhält und auch Fieber hervorruft.

Bei einer klassischen Grippe, wie Sie im Herbst und Winter auftritt, sind Patienten in der Regel schlagartig krank mit sofortigem hohen Fieber, Abgeschlagenheit sowie Kopf- und Gliederschmerzen.

Wie lange der Infekt im Sommer anhält, ist unterschiedlich.

„Meistens ist man nach einer Woche wieder fit“, schreibt die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Die größte Gefahr, andere Menschen anzustecken, besteht kurz vor Ausbruch des Infekts und in den ersten Tagen, in denen die Symptome spürbar sind.

So können Sie einer Grippe vorbeugen

Wer einer Ansteckung vorbeugen will, dem empfehlen Mediziner eine bewusste und gesunde Lebensführung.

Haushalte sollten auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum verzichten, ausreichend schlafen und Stress vermeiden. Bei Regen sollte man sich sofort ins Trockene begeben. Sind die Schuhe nass geworden, sollten Socken und Schuhe im Trockenen sofort ausgezogen und die Füße getrocknet werden. Nasse Füße in Kombination mit kühler Zugluft können den Ausbruch einer Infektion begünstigen.

Wie im Winter ist es ratsam, regelmäßig und gründlich die Hände zu waschen und Orte, an denen sich viele Menschen auf engem Raum aufhalten, möglichst zu meiden.

Steigen Sie lieber aufs Rad und vermeiden sie Bus und Bahn. Auch Bewegung an der frischen Luft stärkt das Immunsystem und beugt somit Infekten vor.

„Bei der Ernährung ist es wichtig, besonders viel zu trinken“, empfiehlt der Verband Unabhängiger Heilpraktiker. Außerdem unterstützen viel frisches Obst und Gemüse die Abwehrkräfte.

Was tun, wenn man im Sommer krank ist?

Wer sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen angesteckt hat, sollte sich in erster Linie schonen.

Genau wie zur Vorbeugung der Sommergrippe gilt auch nach dem Ausbruch des Infekts: viel trinken. Und auch wenn es verlockend ist und im ersten Moment erfrischend wirkt: Es sollten keine Getränke sein, die direkt aus dem Kühlschrank kommen oder mit Eiswürfeln heruntergekühlt werden.

„Der Körper muss dann die Flüssigkeit im Magen erst auf Körpertemperatur bringen“, sagt eine Expertin des Verbandes Unabhängiger Heilpraktiker. „Dabei verbraucht er Energie, die dem Immunsystem geht verloren.“

Sommergrippe verbreitet sich verstärkt im Flugzeug

„Eine Sommergrippe verbreitet sich genauso wie eine Influenza über eine sogenannte Tröpfcheninfektion“, sagt Möllers.

Auch durch die Bedingungen in Flugzeugen steigt das Infektionsrisiko: Hier sind viele Personen auf engem Raum zusammen, oft ist es durch Klimaanlagen sehr kühl. Die Luft ist zusätzlich trocken, was zu einer eingeschränkten Durchblutung der Schleimhäute führt.

All diese Faktoren begünstigen eine Erkältung - im schlimmsten Fall ausgerechnet auf dem Weg in den Urlaub.