Hochwasser: Lage in Deutschland noch weitgehend entspannt
Angesichts von starken Regenfällen und Überschwemmungen in den Nachbarländern Österreich, Tschechien und Polen bereiten sich Teile Ost- und Süddeutschlands ebenfalls auf Hochwasser vor. Am Sonntag war die Lage in Deutschland noch weitgehend entspannt, nur in einigen Orten galten erste Alarmstufen. Bis Montagnachmittag wurden vom Deutschen Wetterdienst für Sachsen aber weitere Niederschläge erwartet, die in Teilen Bayerns sogar bis Dienstagnachmittag andauern sollten.
In Sachsens Landeshauptstadt Dresden galt am Sonntag laut Landeshochwasserzentrum die Alarmstufe Eins. Der Wasserpegel war höher als viereinhalb Meter. Erwartet wird, dass der Pegel noch bis Mittwochabend oder Donnerstagmorgen weiter steigt. Dann könnte ein Wasserstand von sechs Metern überschritten werden. Dresden bereitet sich mit einem Hochwasserabwehrplan darauf vor.
Die Einsatzkräfte schlossen die Aufräumarbeiten an der teilweise eingestürzten Carolabrücke vorläufig ab. "Es ist geschafft", meldete die Dresdner Feuerwehr am Samstagabend. In der Nacht zum Mittwoch war der C-Brückenteil der Carolabrücke, auf dem normalerweise die Straßenbahn verkehrt, auf einer Länge von etwa hundert Metern in die Elbe gestürzt. Die genaue Ursache ist noch unklar.
Seit Freitag wurden die Uferbereiche unterhalb der Brücke beräumt. Der Brückenteil, der in die Elbe gestürzt ist, soll hingegen zunächst dort verbleiben. Die Trümmer haben nach Einschätzung des Dresdner Umweltamts keine großen Auswirkungen auf das Hochwasser.
An der Elbe galt in Schöna am Sonntag die Alarmstufe Zwei, was laut Landeshochwasserzentrum eine beginnende Überflutung signalisiert. Ebenfalls Alarmstufe Zwei herrschte an der Lausitzer Neiße bei Görlitz. Hier begann der Pegel bereits wieder zu sinken, könnte aber am Montag erneut steigen.
In Bayern waren die Scheitelpunkte der Wasserstände am Sonntagmorgen laut Hochwassernachrichtendienst weitgehend erreicht. Der Regen ab Sonntagnachmittag werde zunächst nur ganz im Osten für einen moderaten Wiederanstieg sorgen, sagte der Dienst des bayerischen Landesamts für Umwelt voraus.
Die weitere Entwicklung sei noch unsicher, hieß es. Nach aktuellen Prognosen würden in den betroffenen Regionen bis Dienstag noch einmal ähnlich hohe Pegelstände vorhergesagt wie aktuell. Im Laufe des Dienstags sollte der Regen deutlich schwächer werden, am Mittwoch werde sich die Lage in Bayern voraussichtlich entspannen.
In Passau erreichte der Pegel der Donau demnach am frühen Sonntagmorgen den Scheitelpunkt. Einige Wege und Parkplätze wurden gesperrt, wie die Stadt mitteilte. Bei Ruhstorf an der Rott wurde die Meldestufe Drei in der Nacht zu Sonntag erreicht, hier sollte der Wasserstand zunächst noch leicht ansteigen.
In München sank der Pegel am Sonntag zunächst wieder unter die Meldestufe Zwei. In Bayerns Landeshauptstadt rettete die Feuerwehr am Samstagabend einen 19-Jährigen aus den Fluten, der mit seinem Rollstuhl vom Wasser mitgezogen worden war. Der junge Mann wurde bei dem Unfall nicht verletzt.
Auch in Brandenburg wurde teilweise Hochwasser erwartet, es galten aber am Wochenende noch keine Alarmstufen.
smb/bk