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Wie Hoeneß Gladbach vor der Pleite rettete

Uli Hoeneß rettete Borussia Mönchengladbach Anfang der 1990er Jahre vor der Pleite

Dieses späte Geständnis überrascht: Borussia Mönchengladbach stand im Sommer 1992 offenbar kurz vor der Pleite, wie der ehemalige Vizepräsident Hans-Peter Moll der Rheinischen Post verriet.

"Eine Krisensitzung folgte der anderen. Die UEFA hatte uns ein Verfahren angedroht, weil der Verein die zweite Ablöserate für die Spieler Dahlin und Nielsen nicht zahlen konnte", erinnert sich Moll.

Zur Erinnerung: Martin Dahlin war im Herbst 1991 an den Niederrhein gewechselt, Peter Nielsen im Sommer 1992.

"Es ging um 700.000 Mark, etwa 350.000 Euro", erklärt Moll und verrät: "Es gab Überlegungen, schnellstmöglich einen Insolvenzantrag für Borussia zu stellen." Der Ex-Funktionär wollte sich damit nach eigenen Angaben aber nicht abfinden. Kurz vorher hatten die Fohlen das DFB-Pokalfinale gegen den damaligen Zweitligisten Hannover 96 verloren.

Gladbach profitiert von Effenberg-Wechsel

Doch Moll hatte schließlich die rettende Idee. "Aus dem Transfer von Stefan Effenberg 1992 vom FC Bayern München zum AC Florenz stand uns noch etwas zu", erklärte er. Eine Vereinbarung, die zwei Jahre zuvor vereinbart worden war, als Effenberg aus Gladbach zum Rekordmeister wechselte.

Das Geld sei eigentlich erst später fällig gewesen. "Doch dann wäre es für uns zu spät gewesen", erklärt Moll. Es ging um eine Summe von etwa 900.000 Mark.

Also nahm er Kontakt zu Paul Breitner auf, seinen Geschäftspartner aus den 1980er Jahren. Dieser sollte den damaligen Bayern-Manager Uli Hoeneß bitten, das Geld vorzeitig auszuzahlen.

Am nächsten Tag flog Moll dann nach München - und bekam von Hoeneß einen Scheck über die Summe. Damit war die Insolvenz der Fohlen abgewendet