„Hoffnung schwindet“ - ZEW-Konjunktur-Erwartungen stürzen ab, düstere Prognosen für Deutschland

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Ein Stahlarbeiter am Hochofen von ThyssenKrupp (Archivbild).Roland Weihrauch/dpa

Die ZEW-Konjunkturerwartungen fallen auf den niedrigsten Stand seit fast einem Jahr. Experten sehen die wirtschaftliche Lage düster.

Die deutschen Börsenprofis beurteilen die Konjunkturlage aktuell schlechter als jemals zuvor in den vergangenen vier Jahren. Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) meldet in seiner jüngsten Umfrage unter 162 Analysten einen Rückgang des Barometers für die aktuelle Situation um 7,2 Punkte auf minus 84,5 Zähler. Dieser Wert ist der niedrigste seit Mai 2020, als die Corona-Krise zu einem dramatischen Wirtschaftseinbruch führte.

Erwartung für kommende Monate fällt immer weiter

Das „Handelsblatt“ berichtet, dass auch die Aussichten für die kommenden Monate düster sind. Das entsprechende Barometer fiel um 15,6 Punkte auf 3,6 Zähler.

Dies ist der dritte Rückgang in Folge und der tiefste Stand seit fast einem Jahr. Ökonomen, die von Reuters befragt wurden, hatten lediglich mit einem Rückgang auf 17,0 Punkte gerechnet.

ZEW-Chef Wambach: „Hoffnung auf eine baldige Besserung schwindet“

ZEW-Chef Achim Wambach erklärte: „Die Hoffnung auf eine baldige Besserung der wirtschaftlichen Lage schwindet zusehends.“ Die Einschätzung teilen auch Banken-Ökonomen.

Robin Winkler, Chefvolkswirt von Deutsche Bank Research, äußerte: „Der Optimismus aus dem Frühjahr ist verschwunden.“ Laut „Handelsblatt“ zeichnet sich somit ein trüber Herbst ab.

Wirtschaft hat sich nach Corona-Krise nie ganz erholt

Der Bericht hebt hervor, dass diese Entwicklung auf die schleppenden Fortschritte in der wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Krise zurückzuführen ist. Die aktuellen ZEW-Zahlen unterstreichen danach die wachsende Unsicherheit und pessimistischen Aussichten in den kommenden Monaten.