Hohe Energiepreise - BASF in der Krise: Chemiekonzern plant Stellenabbau

BASF: Maßnahmen zielen auf Verbesserung der Profitabilität des Standorts Ludwigshafen (Archivfoto)<span class="copyright">Boris Roessler/dpa</span>
BASF: Maßnahmen zielen auf Verbesserung der Profitabilität des Standorts Ludwigshafen (Archivfoto)Boris Roessler/dpa

Der Chemiekonzern BASF zählt zu den wichtigsten Arbeitgebern in Rheinland-Pfalz. Der Sparkurs des Ludwigshafener Konzerns mit Stellenabbau und der Schließung von Anlagen bereitet dem Land Sorgen.

Zukunftssorgen bei BASF: Der Chemieriese könnte bis 2026 rund ein Siebtel der Anlagen seines Werks in Ludwigshafen schließen. Das berichtet das Manager Magazin und beruft sich dabei auf interne Unterlagen. BASF-Chef Markus Kamieth soll den über 110.000 Angestellten am Mittwoch die neue Strategie des Konzerns vorstellen - dabei dürfte auch die Rolle des Stammwerks ein wichtiger Punkt sein.

Der Dax-Konzern leidet unter gestiegenen Energiepreisen und Kostendruck. BASF macht in Deutschland seit zwei Jahren Verlust. Als Konsequenz hat das Management ein weiteres milliardenschweres Sparprogramm und einen erneuten Stellenabbau im Stammwerk Ludwigshafen angekündigt.

„Tiefgreifende strukturelle Standortdefizite“

Doch nicht nur bei BASF herrscht Unsicherheit: Die Unternehmer im Land sorgen sich um die Arbeitsplätze am gesamten Industriestandort Rheinland-Pfalz. „Stellenabbau findet ja nicht mehr nur in einzelnen Unternehmen und Sektoren statt, sondern das zieht sich mittlerweile durch die gesamte Industrie“, sagte Karsten Tacke, Hauptgeschäftsführer der Landesvereinigung Unternehmerverbände (LVU), der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. „Grund dafür sind tiefgreifende strukturelle Standortdefizite und Rahmenbedingungen, die uns im internationalen Wettbewerb immer weiter zurückwerfen.“

Die chemische Industrie spiele für Rheinland-Pfalz eine besonders wichtige Rolle. Als Grundstoffindustrie sei sie zudem mit vielen anderen Branchen und Unternehmen aus Rheinland-Pfalz über die Wertschöpfungsketten eng verbunden. „Daher ist es für unseren gesamten Standort wichtig, die chemische Industrie zu stärken und zu unterstützen“, betonte LVU-Hauptgeschäftsführer.

„Aktuelle Zahlen etwa zu den Direktinvestitionen belegen, dass branchenübergreifend immer weniger in unseren Standort investiert wird, während zugleich immer mehr Investitionen und damit auch Produktionen ins Ausland abwandern“, sagte Tacke. Dies verdeutliche, wie stark Rheinland-Pfalz im internationalen Wettbewerb inzwischen hinterherhinke. Wenn deswegen wichtige Unternehmen wie der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF umstrukturieren müssten, verstärke das die Sorge um den gesamten Wirtschaftsstandort und den Erhalt der Wertschöpfung im Land.