Hohe Preise für Singles & Familien - Eis, Campen, Bier und Freibad! So unverschämt teuer ist der Sommer in Deutschland
Sonne satt! Der Sommer zeigt sich derzeit in vielen Bundesländern von seiner schönsten Seite. Für Singles und Familien ist das die Gelegenheit, Eis zu essen, zu campen, ins Open-Air-Kino oder ins Freibad zu gehen. Doch bei den Preisen bleibt den Haushalten oft die Luft weg.
Nach Jahren extrem hoher Inflation normalisiert sich die Teuerung. Im Juni ging die Inflationsrate deutlich zurück. Im Juni lagen die Verbraucherpreise um 2,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats - nach 2,4 Prozent im Mai, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Nach Einschätzung von Volkswirten dürfte sich der Trend zu stabilen Preisen im Sommer fortsetzen: Sie rechnen bald mit Raten unter zwei Prozent.
Dennoch müssen Verbraucher für viele Freizeitangebote tiefer in die Tasche greifen als im Vorjahr. FOCUS online macht den großen Preischeck!
Wo es im Freibad am teuersten ist
Die Kölner Freibäder gehören zu den teuersten in Deutschland. Das ist das Ergebnis eines Vergleichs des Reiseportals HolidayCheck. Erwachsene zahlen 6,30 Euro Eintritt, Kinder ab sechs Jahren 4,20 Euro. Günstiger ist es nur für Kinder unter sechs Jahren, die 50 Cent Eintritt zahlen. Auch in München lassen sich Singles und Familien die Abkühlung im Freibad einiges kosten. Hier zahlen Erwachsene sechs Euro Eintritt, Kinder ab zwölf Jahren 3,80 Euro, für die Kleinsten ist der Eintritt frei. Ähnlich hoch sind die Preise in Düsseldorf mit 5,90 Euro für Erwachsene und vier Euro für Kinder. Die Preise in den Berliner Bädern fallen mit 5,50 und 3,50 Euro für Erwachsene beziehungsweise Kinder ebenfalls hoch aus.
Im Schnitt liegt der Preis bei 4,81 Euro, so das Gutscheinportal Groupon in einer Umfrage unter 105 Freibädern in Deutschland.
Wie können Singles und Familien sparen? Viele Badestellen an beliebten Seen in Deutschland sind für Haushalte kostenlos zugänglich. Doch bevor sich Urlauber auf den Weg machen, sollten sie sich erkundigen, wo das Baden kostenlos und sicher möglich ist. Am Großen Plöner See im Norden der Republik oder auf der Badeinsel Steinhude gibt es zahlreiche solche Badestellen.
Was das Eisschlecken in Deutschland kostet
Eine Kugel Eis kostet im Schnitt 1,72 Euro pro Kugel, das geht aus einer Umfrage unter 123 Eisdielen und Eiscafés in Deutschland hervor. Am teuersten ist es mit 2,12 Euro pro Kugel in München, Nürnberg folgt mit zwei Euro. Am günstigsten ist es wiederum in Bochum. Dort zahlen Haushalte nur 1,40 Euro pro Kugel.
In der Folge sind die Preise im ganzen Land gestiegen, und zwar um zehn bis zu 20 Prozent. Besonders für eine Kugel Schokoladen-, Nougat-, Keks- oder Pistazieneis müssen Verbraucher tiefer in die Tasche greifen. Schuld ist der sehr hohe Kakaopreis. Das deckt sich mit Angaben der internationalen Kakaoorganisation (ICCO). Demnach kostete im vergangenen Jahr die Tonne Kakao im Schnitt 3000 Euro, zuletzt waren es dagegen mehr als 6600 Euro. Gerade die großen Kakaoproduzenten Elfenbeinküste und Ghana haben laut der Umweltorganisation WWF etwa mit Dürren und Starkregen zu kämpfen. Das wirkt sich auch auf den gekühlten Eiscafé oder die kalte Schokolade aus.
Auch Haselnüsse und Mandeln würden im Einkauf immer teurer, so Thomas Junghans, Landesinnungsmeister der Speiseeishersteller und Konditoren. Der Klimawandel erschwere den Anbau der Rohstoffe.
Wie können Singles und Familien sparen? Discounter und Supermärkte bieten immer wieder Eis im Sonderangebot an. Es ist somit oft viel günstiger, sein Eis im eigenen Garten zu schlecken als beim Italiener um die Ecke.
Campen in Deutschland teurer, aber im Europavergleich am günstigsten
Urlauber müssen sich auch beim Camping auf weiter steigende Preise einstellen. Im vergangenen Jahr verteuerten sich laut Bundesstatistik die Übernachtungen im Wohnmobil um 9,0 Prozent. Die normale Campinggebühr stieg um 6,6 Prozent. Nach einer Auswertung der Internetplattform „camping.info“ kostet ein Stellplatz für zwei Personen, Wohnwagen, Strom und Kurtaxe in der Hauptsaison durchschnittlich 27,52 Euro.
Damit ist Deutschland deutlich günstiger als klassische Campingländer am Mittelmeer wie Italien (39,24 Euro) oder Kroatien (38,77 Euro). Günstiger ist es nur abseits der touristischen Hochburgen.
Nach einer Auswertung von PinCamp sind die Preise in einigen Bundesländern sogar kräftig gestiegen. In Thüringen um rund 18 Prozent, in Sachsen-Anhalt um 16 Prozent und in Nordrhein-Westfalen um 13 Prozent. Geringer fiel die Preisentwicklung in Hessen (vier Prozent) und im Saarland (fünf Prozent) aus.
Am günstigsten übernachtet eine Camperfamilie in Thüringen (33 Euro pro Nacht) und Sachsen-Anhalt (35 Euro). In der Hochsaison rufen einige Campingplätze in der Spitze auch 77 Euro pro Nacht auf.
Wie können Singles und Familien sparen? Preise vergleichen, Campingplätze in ganz Deutschland checken und nicht in der Hochsaison buchen. Das sind die beiden wichtigsten Spartipps beim Camping.
Bierpreis zieht in ganz Deutschland in den Sommermonaten an
Der Sommer ist traditionell die Hochsaison für Bierkonsum, doch in diesem Jahr müssen Bierliebhaber tiefer in die Tasche greifen. Neben den gestiegenen Kosten der Unternehmen für Energie und Personal sowie Lebensmittel hätten die steigenden Transportkosten maßgeblich zur Verteuerung des Biers beigetragen.
Seit Ende 2023 hätten viele Gastronomen die Mitteilung von ihren Logistikpartnern bekommen, dass diese infolge der steigenden Transportkosten ihrerseits die Preise anheben müssten.
In Nordrhein-Westfalen und Bayern, den beiden Bundesländern mit dem höchsten Bierabsatz, liegt der durchschnittliche Preis für ein Glas bei fünf Euro für den halben Liter. Allerdings kündigten ersten Brauereien bereits eine Anhebung auf fast sechs Euro an.
Wie können Singles und Familien sparen? Preiserhöhungen sind ziemlich ärgerlich. Für Haushalte ist es schwer, diese zu umgehen.
Über Apps wie „The Fork“ ( den Download gibt es hier ), „Bookatable“ oder „Neo Taste“ können Sie im Restaurant oder Café bis zu 30 Prozent sparen. Einfach den entsprechenden Coupon in der App laden und vor der Bestellung im Restaurant vorzeigen. Das gilt oft auch für Getränke!
Auch Gutschein-Hefte oder Stempelkarten machen Restaurantbesuche günstiger. Fragen Sie direkt im Restaurant nach solchen Rabattmöglichkeiten - im besten Fall gibt es ein kleines Bier aufs Haus.
Dafür müssen Sie im Sommer 2024 mehr bezahlen