Hohes Friedensfest - Warum der 8. August in Augsburg ein Feiertag ist und was gefeiert wird

Hohes Friedensfest in Augsburg<span class="copyright">IMAGO/reportandum</span>
Hohes Friedensfest in AugsburgIMAGO/reportandum

Jedes Jahr am 8. August feiern die Augsburger das hohe Friedensfest. Es ist dort ein offizieller Feiertag, während im restlichen Deutschland ein ganz normaler Donnerstag ist. Was dahinter steckt.

Augsburg hat in Deutschland die meisten Feiertage in ganz Deutschland, insgesamt 14. Der 8. August ist ein besonderer Tag und der einzige Feiertag bundesweit, der auf ein Stadtgebiet begrenzt und trotzdem durch ein Landesgesetz geschützt ist.

Ist der 8. August 2024 ein gesetzlicher Feiertag?

Das Hohe Friedensfest, das jedes Jahr am 8. August stattfindet, ist seit 1950 ein gesetzlicher und nur innerhalb der Grenzen von Augsburg gültiger Feiertag. Behörden, Geschäfte, Fabriken und Büros bleiben geschlossen. Die schwäbische Großstadt spricht von einem „weltweit einzigartigen Feiertag des Friedens“. Die Augsburger haben dadurch die meisten Feiertage in der Bundesrepublik.

Was feiern die Augsburger am „Hohen Friedensfest“?

Der Feiertag geht zurück auf das Jahr 1650. Damals hatten die Protestanten in Augsburg erstmals ihre im Augsburger Religionsfrieden (1555) formulierte und im Westfälischen Frieden (1648) errungene Gleichberechtigung mit der katholischen Kirche gefeiert. Das zu Ehren der konfessionellen Gleichstellung organisierte Friedensfest steht seit 2018 im Bayerischen Landes- und im bundesweiten Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der Weltkulturorganisation Unesco.

Höhepunkt des Feiertages ist traditionell ab 11.00 Uhr die große Friedenstafel auf dem Rathausplatz und ein ökumenischer Gottesdienst. Die Bürger bringen aus diesem Anlass von daheim Speisen und Getränke mit und essen dann gemeinsam an langen Tischreihen. In zwei Stadtteilen sind ergänzende kleinere Friedenstafeln geplant. Neben dem Friedensfest wird ein buntes Programm in und um Augsburg geboten.