Holzkohle war gestern: Die Zukunft gehört den Wasserstoff-Grills

Während die einen Holzkohle und die anderen Gas bevorzugen, steht jetzt ein neuartiges Grillkonzept auf dem Prüfstand: der Wasserstoff-Grill. Dieser soll ein unvergleichliches Geschmackserlebnis bieten, wirft jedoch noch einige Fragen auf.

Weltweit arbeiten zahlreiche Unternehmen an der Entwicklung von Wasserstoffanlagen, darunter das US-Unternehmen Ion Fuel. Dessen neuestes Produkt, ein Wasserstoff-Grill, sticht durch seine Besonderheit hervor: Er soll umweltfreundlicher und geschmacklich überlegen im Vergleich zu traditionellen Grills sein. In einem Interview mit Hydrogen Fuel News erläutert CEO William Green die Funktionsweise dieser innovativen Technologie.

Wasserstoff direkt beim Grillen erzeugen

Es handelt sich im Wesentlichen um einen herkömmlichen Gasgrill, mit dem kleinen Unterschied, dass die Flamme eine bläuliche Färbung aufweist. Der Clou bei diesem Wasserstoff-Grill ist jedoch, dass er seinen Wasserstoff selbst erzeugen kann. Dafür sorgt ein kompakter Elektrolyseur, der eine Gasflasche befüllt. "Unser Generatorsystem ist das erste seiner Art, das ohne Kompressoren oder zusätzliche Energiekosten auskommt, um einen hohen Druck von Wasserstoff und Sauerstoff zu erzeugen", so Green. Hinter dieser Innovation steht eine spezielle Erfindung, für die Ion Fuels ein Patent besitzt. Die zugrundeliegende Technologie basiert auf der klassischen Brennstoffzelle. Aktuell kann das System Wasserstoff mit einem Druck von bis zu 60 Bar erzeugen. Konkrete Angaben zum Ertrag der H2-Erzeugung macht das Unternehmen jedoch nicht.

Insgesamt wirkt der Wasserstoff-Grill eher wie ein Marketing-Gag. Auf der Webseite des Unternehmens fehlen bislang nachvollziehbare Referenzen zu eigenen Wasserstoffprojekten. Auch zur Effizienz der patentierten Wasserstofferzeugung gibt es keine Informationen. Ebenso ist der Verkaufsstart noch unklar.

Nachhaltige Grilltipps

Wer umweltfreundlich grillen möchte, kann dies problemlos mit einem herkömmlichen Gasgrill tun. Eric Johnson, Leiter der Schweizer Umweltberatung "Atlantic Consulting", verglich in einer Studie die CO₂-Bilanz von Kohle- und Gasgrills und stellte fest, dass beim Grillen mit Propangas nur etwa ein Drittel der Emissionen entsteht. Wer das typische Kohle-Erlebnis beim Grillen nicht missen möchte und dennoch auf die Umwelt achten will, kann auf Kokos- oder Bambus-Briketts setzen. Diese bieten den Vorteil, dass für ihre Herstellung weniger wahrscheinlich Tropenwälder abgeholzt wurden.

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