HSV vor Trainingsauftakt: Seeler sorgt sich um Ex-Bundesligadino

HSV-Idol Uwe Seeler sorgt sich um seinen Herzensverein

HSV-Idol Uwe Seeler hat Angst vor einer dauerhaften Zweitklassigkeit des Hamburger SV.

"Diese Gefahr besteht, es wird immer schwieriger, wieder hochzukommen. Irgendwann wird die Begeisterung auch hier abnehmen, zumal kein Geld für starke neue Spieler da ist", sagte der Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft im Sport-Bild-Interview.

Die sportlichen Leistungen der Hanseaten in der vergangenen Saison haben dem 82-Jährigen schwer zugesetzt: "Bei vielen Spielen bekam ich Schüttelfrost."

Aber auch das Umfeld der Mannschaft sieht der einstige Top-Torjäger kritisch. "In der Führung gibt es auch nicht gerade das beste Personal. Und auf der Geschäftsstelle arbeiten ein paar zu viele Angestellte", sagte Seeler.

Große Hoffnungen indes setzt die Klublegende auf den neuen Chefcoach Dieter Hecking: "Er ist ein erfahrener Trainer, der weiß, wie man mit Spielern umgehen muss. So einen braucht der HSV jetzt."

HSV startet in die Saisonvorbereitung

Der HSV-Trainer hat unterdessen mit den sieben Neuzugängen die gezielte Vorbereitung auf die Mission Rückkehr in die Bundesliga aufgenommen.

Nach zwei Tagen mit Medizin- und Leistungstests bat Hecking seine Mannschaft am Mittwoch um 10.17 Uhr am Volksparkstadion vor etwa 500 Fans zur ersten Einheit der Saison.

Mit dabei waren auch alle bisherigen Neuzugänge: Die Mittelfeldspieler Sonny Kittel (FC Ingolstadt) und Adrian Fein (ausgeliehen von Bayern München), Torwart Daniel Heuer Fernandes (Darmstadt 98), David Kinsombi (Holstein Kiel), Jeremy Dudziak (St. Pauli) sowie Jan Gyamerah und Lukas Hinterseer (beide VfL Bochum).

Bevor der HSV Ende Juli am ersten Spieltag der 2. Liga den Grundstein für den Aufstieg legen will, soll sich die Mannschaft trotz des finanziellen Engpasses an der Elbe noch weiter verändern.

Sportvorstand Jonas Boldt fahndet nach der enttäuschenden Vorsaison vor allem nach Spielern mit Mentalität.

"Die entscheidende Frage, die wir allen stellen, ist: Siehst du dich als Teil des Ganzen, als Teil dieses HSV, und bist du bereit dazu, unter den gegebenen Bedingungen den aufgezeigten Weg mitzugehen?", sagte der 37-Jährige zuletzt: "Denn das Wichtigste ist, dass jeder weiß, was es bedeutet, für den HSV zu spielen. Das hat mit Identifikation zu tun. Du musst nachvollziehen können, was die Menschen hier in den letzten Jahren mitgemacht haben, wie sie gelitten haben, wie die aktuelle Situation ist und was die Ziele sind, die du mit diesem Klub erreichen kannst, wenn du die Herausforderung annimmst."

Mit Platz vier in der Vorsaison hatte der HSV das erklärte Saisonziel, den Aufstieg in die Bundesliga, verpasst. Trainer Hannes Wolf musste gehen, Hecking kam von Borussia Mönchengladbach an die Elbe.