Humboldt Forum: Paul Spies: "Wir brauchen Kooperation, keine Hierarchie"
Der Streit um das Kreuz auf der Kuppel, die Auseinandersetzung um die Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte – das Humboldt Forum steht in der öffentlichen Diskussion. Nun droht ein neuer Streit um die Nachfolge der Intendanz von Neil MacGregor, dessen Vertrag bis zur geplanten Eröffnung des Humboldt Forums Ende 2019 läuft. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) möchte eine Generalintendanz, Berlin dagegen will Autonomie in der Gestaltung der Berlin-Ausstellung. Ein Gespräch mit Paul Spies, dem Chefkurator und Direktor des Stadtmuseums, der den Berlin-Teil verantwortet.
Berliner Morgenpost: Monika Grütters sucht derzeit einen Nachfolger für Neil MacGregor. Das soll für Zündstoff sorgen.
Paul Spies: Ihr Vorschlag ist, dass der Nachfolger die Gesamtintendanz des Hauses übernimmt. Darüber gibt es noch Diskussionsbedarf. Die Berlin-Ausstellung, die ich vertrete, gehört zum Land Berlin, wir sind nicht der Bund. Wie also soll die Beziehung des Intendanten perspektivisch zum Stadtmuseum sein?
Wenn ich Sie richtig verstehe, wollen Sie Ihre Autonomie bewahren?
Ich bin aus Amsterdam geholt worden, um die kuratorische Leitung und den Aufbau des Berlin-Teils zu übernehmen. Wer spielt welche Rolle, wenn das Humboldt Forum eröffnet ist? Wie ist die Gestaltungsfreiheit der einzelnen Player? Die Kompetenzen müssen vertraglich geregelt werden.
Video: So schön wird das Berliner Schloss
2019 soll es soweit sein: Das neue Schloss eröffnet an alter Stelle. Das Video zeigt, wie die 41.000 Quadratmeter aussehen werden.
Was ist Ihr Modell?
Was wir brauchen, ist ein Kooperationsmodell und keine pyramidale Hierarchie. Ich k...