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Hurrikan «Maria» tobt weiter

Zerstörte Stromleitungen in Puerto Rico nach dem Durchzug von Hurrikan «Maria». Foto: Carlos Giusti
Zerstörte Stromleitungen in Puerto Rico nach dem Durchzug von Hurrikan «Maria». Foto: Carlos Giusti

Der Wirbelsturm wütet weiter in der Karibik: Nach Verwüstungen in Puerto Rico und der Dominikanischen Republik zieht er zu den Turks- und Caicosinseln. Auch in den USA rüstet man sich.

Santo Domingo/San Juan (dpa) - Der Hurrikan «Maria» hat auf seinem Weg durch die Karibik schwere Schäden angerichtet und in Puerto Rico mindestens sechs Menschen getötet. Das teilte die Inselregierung am Freitag mit. Die Zahl könne weiter steigen.

Bisher starben infolge des Wirbelsturms auf den Karibikinseln Dominica, Guadalupe und Puerto Rico damit fast 25 Menschen. Rund 20 Menschen werden noch vermisst.

Der Tropensturm zog nach den Verwüstungen in Puerto Rico an der Dominikanischen Republik vorbei und verursachte Überschwemmungen und Stromausfälle. Er zog weiter Richtung Turks- und Caicosinseln und wird danach auf den Bahamas erwartet, wie das US-Hurrikanzentrum mitteilte. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 205 Kilometern pro Stunde ist «Maria» ein Hurrikan der Kategorie drei. Ausläufer könnten am Wochenende auf die südöstliche Küste der Vereinigten Staaten treffen.

Deutsche Karibik-Touristen überstanden «Maria» nach Angaben ihrer Reiseveranstalter unversehrt. Alle Gäste seien wohlauf, teilte die DER Touristik in Frankfurt mit. In der Dominikanischen Republik habe es keine größeren Schäden gegeben. Der Anbieter Tui teilte mit, dass rund 1700 deutsche Gäste in der Dominikanischen Republik ihren Urlaub fortsetzen können. Einzelne Anbieter sagten wegen der Schäden bis Mitte Oktober Puerto-Rico-Reisen ab.

Besonders heftig schlug «Maria» in Puerto Rico zu. Fast alle 3,4 Millionen Einwohner auf der Insel sind ohne Strom. Auch das Kommunikationsnetz brach vielerorts zusammen, weshalb die Informationslage schwierig war. Viele Gegenden waren komplett abgeschnitten. Eine Hoffnung war, dass der Flughafen in Puerto Rico wieder den Betrieb aufnimmt, damit US-Hilfsflüge die Karibikinsel ansteuern können. US-Präsident Donald Trump rief den Katstrophenzustand aus und erklärte, er wolle die Insel bald besuchen.

Mit Ausrufung des Katastrophenzustandes bekommt das US-Außengebiet, wo viele Menschen in Armut leben, Geld aus Washington. Dazu zählen Hilfen für Unterkünfte und Reparaturen. Trump sagte, Puerto Rico sei «vollkommen ausradiert» und von Winden getroffen worden, wie die Insel sie nie zuvor erlebt habe. Die USA würden den Wiederaufbau mit großem Enthusiasmus angehen. Das US-Militär teilte mit, es werde mit sechs Hubschraubern und vier Transportflugzeugen helfen.

Bisher ist Puerto Rico nur ein assoziierter Freistaat. Per Referendum hatte die von der Pleite bedrohte Insel beschlossen, dass man der 51. Bundesstaat der USA werden möchte. Dieser Wunsch muss aber vom US-Kongress gebilligt werden. Puerto Rico ist mit 9000 Quadratkilometern in etwa so groß wie Zypern.