“Ich habe mitgelitten“: CSU-Politiker Günther Beckstein bei Markus Lanz nach Bayern-Wahl

Günther Beckstein zu Gast bei Markus Lanz. (Bild: Screenshot/ZDF)
Günther Beckstein zu Gast bei Markus Lanz. (Bild: Screenshot/ZDF)

Er fuhr das bis zur Bayern-Wahl schlechteste Ergebnis für die CSU ein. Bei Markus Lanz spricht unter anderem Politiker Günther Beckstein über das historisch schlechte Abschneiden seiner Partei bei den Landtagswahlen in Bayern.

Bei der Landtagswahl in Bayern holte der damalige Ministerpräsident und CSU-Politiker Günther Beckstein im Jahr 2008 nur 43,4 Prozent für seine Partei ein und verlor seinen Posten. Den Titel des schlechten Abschneidens gab er bei der diesjährigen Wahl in dem süddeutschen Bundesland an den jetzigen Ministerpräsidenten Markus Söder ab. Der kam auf gerade einmal 37,2 Prozent. “Politik ist mein Leben, also habe ich mitgelitten”, so Beckstein bei Markus Lanz.

Beckstein sieht Seehofer weiterhin im Amt

“Ich habe am Abend vorher noch mit einem der bekanntesten Meinungsforscher telefoniert. Und der sagte mir: Also Ihr Traum von 50 Prozent, den wird es nicht geben, aber zwischen 48 und 49 Prozent, Sie können ihre Rede schon schreiben. Was ich auch blöderweise gemacht habe”, erinnert sich der einstige Parteivorsitzende an seine historische Niederlage 2008.

Markus Söder billigte er trotz des schlechten Ergebnisses einen “tollen Wahlkampf mit mehr als 200 Großveranstaltungen und mehr als 1.000 Menschen” in diesem Jahr zu, den CSU-Vorsitzenden und Bundesinnenminister Horst Seehofer sieht Beckstein weiterhin im Amt. “Bis mindestens Juni”, denn da ist Parteitag, legt sich der einstige bayerische Ministerpräsident fest. Dass er damals in seiner Funktion als Ministerpräsident “abgesägt” wurde, wie Markus Lanz es nennt, hatte für Beckstein auch Vorteile: “Dass man nicht mehr im Feuer gestanden ist, das habe ich als ungeheuer befreiend erlebt. Auch dass man dann keinen Polizeischutz mehr hat, sondern sich wie ein normaler Mensch verhalten kann.”

Weimer kritisiert Regierungsparteien

Ebenfalls im Studio war Journalist Wolfram Weimer, der vor allem die sinkenden Werte der SPD thematisiert: “Das ist schon eine der großen Zäsuren in der Geschichte der Republik, die wir jetzt erleben, im Zeitraffer: Dass die SPD einstellig wird in ganz Süddeutschland, dass sie keine Volkspartei mehr ist, dass sie zerstört und vernichtet wird, die Figuren wie traumatisiert durch die politische Landschaft wanken”, resümierte der Publizist zum schlechten Abschneiden der Partei mit Blick auf die bayerische Landtagswahl.

Jetzt kämen die Grünen, hätten den Generationenwechsel geschafft und würden die SPD fast schon ablösen. Weimer kritisiert schließlich die großen Parteien: “Sie befassen sich nur mit sich selbst und deswegen strafen die Bürger sie ab.”

Weitere Gäste der Sendung waren Autorin Charlotte Link und Ex-Leichtathlet Christian Schenk.