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IEA drängt Russland zu höheren Gaslieferungen

Angesichts der hohen Gaspreise in Europa appelliert die Internationale Energieagentur (IEA) an Russland, seine Gasexporte hochzufahren. Die europäischen Gaspreise sind seit Mai 2020 förmlich explodiert - eine Megawattstunde kostet aktuell gut dreimal so viel, wie in den vergangenen Jahren im Schnitt üblich war.

Zwar erfülle Russland derzeit seine langfristigen Lieferverträge gegenüber europäischen Staaten, so die IEA. Aber Russland könne mehr machen, um die Verfügbarkeit von Gas zu erhöhen, heißt es in einer Mitteilung.

„Sie sollten dafür sorgen, ausreichend Gasreserven für die kommende Zeit mit möglicherweise hoher Nachfrage zu sichern. Insbesondere wenn der Winter in Europa streng wird, erwarten wir einen noch höheren Gasbedarf. Dieser wird zu dem ohnehin schon hohen Nachfrageniveau dazu kommen, das aus der wirtschaftlichen Erholung nach der Covid-19-Pandemie im vergangenen Jahr resultiert", so Keisuke Sadamori, IEA-Direktor für Energiemärkte und Sicherheit, zu Euronews.

Doch Russland trage nicht die alleinige Verantwortung für das hohe Preisniveau. Das gehe auf eine Kombination verschiedener Faktoren zurück, heißt es aus Paris. Der anziehenden Nachfrage dank wirtschaftlicher Erholung stehe ein knappes Angebot gegenüber. Dazu gesellten sich diverse wetterabhängige Faktoren wie die anhaltende Kälte im vergangenen Winter in Europa, durch die die Gasspeicher geleert wurden.

Auch globale Faktoren wie Kältewellen in Ostasien und Nordamerika im ersten Quartal 2021, Hitzewellen in Asien und Trockenheit in verschiedenen Regionen, darunter Brasilien, hätten den Weltmarktpreis für Erdgas nach oben getrieben. In Asien sei die Gasnachfrage das ganze Jahr über hoch gewesen, zugleich blieb die weltweite LNG-Produktion aufgrund von Ausfällen und Verzögerungen unter den Erwartungen.