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Ifo rät EU: Auf US-Vorschlag für Freihandelszone eingehen

Trump Juncker
Trump Juncker

Das Ifo-Institut rät der EU, auf die US-Vorschläge für ein neues Freihandelsabkommen zwischen den weltweit wichtigsten Industriestaaten einzugehen. Die Initiative des amerikanischen Finanzministers Steven Mnuchin auf dem G20-Gipfel in Buenos Aires sei eine Chance, den Handelsstreit zu beenden, erklärte Ifo-Handelsexperte Gabriel Felbermayr am Montag in München. Die EU-Spitzen sollten im Konflikt mit US-Präsident Donald Trump „die Beleidigungen der letzten Tage vergessen und die Aufnahme von ernsthaften Verhandlungen anbieten“.

Mnuchin hatte auf dem Treffen am Wochenende überraschend ein Handelsabkommen zwischen den G7-Staaten in Spiel gebracht. Dazu zählen unter anderem die USA, Deutschland, Japan und Großbritannien. Die EU könne nun nicht Trumps Abschottung geißeln und sich solchen Gesprächen verweigern, sagte Felbermayr. Stattdessen müsse Europa „die eigenen protektionistischen Neigungen“ überwinden, vor allem in der mit üppigen EU-Subventionen unterstützten Landwirtschaft. Ein G7-Abkommen könnte die Wirtschaftsleistung in den USA und der EU langfristig um 2 Prozent steigern, so der Ökonom.

Juncker und Malmström in Washington

Am Mittwoch reisen EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Handelskommissarin Cecilia Malmström zu Gesprächen in die USA. Sollte Trump seine Drohung von Zöllen auf Autos wahr machen, will Brüssel mit Gegenmaßnahmen auf US-Importe reagieren.

Die USA und die EU hatten jahrelang um das transatlantische Handelsabkommen TTIP gerungen. Die Gespräche erwiesen sich aber als zäh und wurden mit dem Amtsantritt von Trump auf Eis gelegt. Die Verhandlungen würden daher nicht bei null beginnen, sagte Felbermayr. Zudem würde ein Abkommen den Druck auf andere Länder für mehr Freihandel erhöhen und böte die Chance, Großbritannien nach dem Brexit zu integrieren.

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