Was ihn besonders stört - Investor Maschmeyer warnt: „Mache mir große Sorgen um den Standort Deutschland“
Mit seinen Äußerungen über mangelnde Anerkennung für Leistung in Deutschland hat CDU-Chef Friedrich Merz eine breite Debatte losgetreten. Nun bekommt er prominente Unterstützung: Der Investor Carsten Maschmeyer stellt sich in einem Interview hinter Merz und richtet einen Appell an die Politik.
Im Video: Gastbeitrag von Carsten Maschmeyer - Mehrarbeit ist nötig? Der wichtigste Aspekt wird völlig übersehen
Carsten Maschmeyer , selbst erfolgreicher Unternehmer und Investor, unterstützt die Sichtweise von Friedrich Merz. Dieser hatte am Wochenende in einem Interview betont, dass finanzieller Erfolg in Deutschland oft missachtet werde. Er forderte mehr Respekt für diejenigen, die es geschafft haben. „Wirtschaftlicher Erfolg ist wichtig, man darf ihn auch zeigen – ohne überheblich zu sein“, so Merz.
Maschmeyer stellt sich hinter Merz und kritisiert offen die deutsche Gesellschaft und Politik. Der 65-Jährige erklärt im Gespräch mit „T-Online“ , dass der Erfolg in Deutschland häufig eher kritisch beäugt wird.
„Friedrich Merz wird seit Jahren angegriffen, weil er im Job viel Geld verdient hat und ein eigenes privates Flugzeug hat“, sagt der Unternehmer in dem Interview. Im Gegensatz dazu werde in den USA eine ganz andere Einstellung an den Tag gelegt: „Wenn jemand erfolgreich ist, finden die Leute das toll und fragen sich: 'Wie kann ich so erfolgreich sein wie er?' Die motivieren sich an diesen Beispielen.“ In Deutschland jedoch würde oft Neid dominieren, vor allem gegenüber Gründern. Der Antrieb, durch eigene Leistung etwas zu erreichen, sei in Deutschland deutlich geschwächt, so Maschmeyer.
Deutschland verhält sich wie Mannschaft „auf einem Abstiegsplatz“
Maschmeyer sieht in dieser Mentalität auch eine Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland. „Ich mache mir große Sorgen um den Standort“, so Maschmeyer. „Wenn man von oben auf die Welt blicken würde, käme niemand auf die Idee, schwerpunktmäßig zu investieren.“ Er zieht einen bitteren Vergleich: „Wären wir in der Bundesliga, wären wir wie Holstein Kiel: Wir stehen auf einem Abstiegsplatz.“
Für diesen Zustand macht Maschmeyer vor allem die Politik verantwortlich. Die frühere Kanzlerin Angela Merkel habe das Land mit ihrer „ruhigen Hand“ und mangelnder wirtschaftlicher Dynamik an den Rand dieser Situation gebracht. Sie habe „jahrelang nur die Raute gemacht und nichts Dynamisches für die Wirtschaft“ getan.
Die aktuelle Regierung sieht Maschmeyer ebenso kritisch: Die Ampelregierung sei „dysfunktional, weil sich jede der beteiligten Parteien vor allem um ihr eigenes Parteiprogramm kümmert“. Er forderte im Interview ein rasches Umdenken.