Ikea verweigert autistischem Jungen Zugang zum Småland

Angeblich hat Ikea einen autistischen Jungen nicht ins Småland gelassen.

In einer Ikea-Filiale bei Dortmund ist es offenbar zu einem diskriminierenden Zwischenfall gekommen – zumindest, wenn man der Mutter eines fünfjährigen Kindes Glauben schenkt. Bianca Amanzada wollte ihren autistischen Sohn im Småland, dem Kinderbereich von Ikea, abgeben, während sie ein paar Besorgungen tätigt. Doch die Mitarbeiter wollten den kleinen Alyschah-Paul nicht in die Märchenwelt lassen. Autistische Kinder würden schließlich zu gewalttätigem Verhalten tendieren, gibt die Mutter die Argumente der Ikea-Mitarbeiter in der lokalen Zeitung "Die Glocke" wieder.

Sie habe sogar angeboten, dass ihre 18 Jahre alte Tochter auf den Jungen im Småland aufpassen könne – doch selbst das soll abgelehnt worden sein. "Sie können Ihr Kind ja auch im Auto lassen", soll eine Mitarbeiterin sogar zu der Mutter gesagt haben. Mama Bianca ist angesichts dieses Verhaltens absolut entsetzt: "Das ist eine bodenlose Frechheit und sehr diskriminierend." Aus "Gründen der Fairness" habe sie die Ikea-Mitarbeiter auf den Autismus ihres Sohnes hinweisen wollen – bisher habe sie in keiner Ikea-Filiale oder anderen Geschäften diesbezüglich Probleme gehabt.

Nun steht Aussage gegen Aussage, denn Ikea selbst weist die Diskriminierungsvorwürfe der Mutter zurück. In einer Erklärung, die das schwedische Möbelhaus der Dortmunder Zeitung hat zukommen lassen, heißt es: "Frau Amanzada hat selbst darauf hingewiesen, dass das Kind aggressiv sein könnte." Die Mitarbeiter würden von Situation zu Situation individuell entscheiden, ob sie ein Kind betreuen würden oder nicht – sie seien schließlich keine ausgebildeten Erzieher. Die 18-jährige Tochter hätten sie darüber hinaus aus Sicherheitsgründen nicht ins Småland lassen können, und eine Aussage, dass der Junge im Auto warten könne, habe es nie gegeben.