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Illegale Migration in die EU steuert auf Fünf-Jahres-Tief zu

Italienische Polizisten überprüfen einen Mann nahe der Grenze zu Frankreich. Foto: Alessandro Di Marco/ANSA/AP
Italienische Polizisten überprüfen einen Mann nahe der Grenze zu Frankreich. Foto: Alessandro Di Marco/ANSA/AP

Das Thema Zuwanderung verändert derzeit die politische Landschaft Europas wie kaum ein zweites. Doch tatsächlich sinken die Zahlen drastisch: 2018 kamen rund ein Drittel weniger Migranten nach Europa. In einem EU-Land schreckt die rechtspopulistische Regierung besonders viele Flüchtlinge ab.

Warschau (dpa) - Die Zahl illegal in die EU einreisender Migranten steuert nach Angaben der EU-Grenzschutzagentur Frontex 2018 auf ein Fünf-Jahres-Tief zu. Aktuellen Prognosen zufolge habe es zuletzt 2013 so wenig illegale Grenzübertritte gegeben, teilte Frontex mit.

Bis Oktober seien es 118.900 Fälle gewesen - rund ein Drittel weniger als 2017 zu diesem Zeitpunkt.

Vor allem über die zentrale Mittelmeerroute zwischen Libyen und Italien kämen inzwischen deutlich weniger Menschen. Im Jahresverlauf sei die Zahl hier um 81 Prozent auf 21.600 zurückgegangen. Die Regierung in Rom fährt einen harten Anti-Migrationskurs.

Stattdessen kommen die meisten Migranten mittlerweile in Spanien an. Fast 60 Prozent der illegal in die EU eingereisten Migranten kamen den Angaben zufolge im Oktober über die westliche Mittelmeerroute. Zwischen Januar und Oktober seien es 45.900 Menschen über diese Route gewesen - mehr als doppelt so viele wie im Vergleichszeitraum 2017. Die meisten Menschen kämen aus Marokko, Guinea und Mali.

Auf der östlichen Mittelmeerroute sei die Zahl illegaler Übertritte von Januar bis Oktober im Vergleich zu 2017 um 37 Prozent auf 47.100 angestiegen - viele Fälle würden an der Landgrenze zur Türkei registriert.