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Illgner: Darum kann Odriozola funktionieren

Am Mittwoch wurde vom FC Bayern Vollzug gemeldet.

Der spanische Rechtsverteidiger Álvaro Odriozola kommt per Leihe bis zum Saisonende von Real Madrid. Dem Wunsch von Cheftrainer Hansi Flick nach Verstärkung im Kader wurde also entsprochen.

Die alles entscheidende Frage aber: Kann der 24-Jährige dem Rekordmeister überhaupt helfen?

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"Der Sinn dieses Transfers für Bayern kann darin liegen, dass sie jetzt einen Spieler auf der rechten Seite haben, der auf dieser Position zu Hause ist", sagt Bodo Illgner zu SPORT1. Der 52-Jährige war von 1996 bis 2001 bei Real und stand in 119 Spielen für die Königlichen im Tor. Mit dem Verein gewann Illgner 1998 und 2000 die Champions League.

Salihamidzic: "...sonst hätten wir ihn nicht bekommen"

Der ehemalige Keeper und 1990er Weltmeister sieht nun eine ganz neue Situation. "Benjamin Pavard wäre jetzt frei für die Innenverteidigung, falls Jerome Boateng doch noch den Verein verlässt, wonach es wohl aussieht."

Sportdirektor Hasan Salihamidzic sagte: "Wir sind sehr froh, dass wir den Spieler verpflichten konnten. Er kann über 90 Minuten hohes Tempo gehen. Er hat nicht so viel gespielt in den letzten Monaten. Das ist gut für uns, sonst hätten wir diesen Spieler nicht bekommen können."

Odriozola gebe den Bayern die Option, "die Position zu füllen und den Wunsch des Trainers zu erfüllen. Er ist durch die spanische Fußballschule gegangen und gibt uns die Möglichkeiten, Spiele zu gewinnen. Er ist sehr schnell und flexibel und hat eine fantastische Technik."

Mehr Alternativen für Bayern

Jetzt gebe es auf jeden Fall mehr Alternativen, glaubt Illgner. "Joshua Kimmich wird auch gerne im Mittelfeld eingesetzt und ist da ja auch sehr hilfreich bei den Bayern, so dass ein gelernter Rechtsverteidiger wie Odriozola helfen kann."

Odriozola bestritt in der laufenden Saison fünf Pflichtspiele für Real und durfte bereits vier Mal für die spanische Nationalmannschaft auflaufen. Im Sommer 2018 verpflichteten ihn die Königlichen für eine kolportierte Ablöse von 35 Millionen Euro von Real Sociedad San Sebastian.

"Es ist sicher ein Nachteil, dass der Junge wenig Spielpraxis hat", meint Illgner. "Odriozola kam an Dani Carvajal überraschenderweise nicht vorbei. Man hatte schon gedacht, dass er öfter Einsätze bekommt, um Carvajal auch zu entlasten."

Nachteilig seien zudem seine Einsatzmöglichkeiten, die "erheblich eingeschränkt" sind, weil er "hauptsächlich auf rechts agieren kann".

"In San Sebastián tolle Spiele gemacht"

Wie gut tatsächlich die Form von Odriozola ist, vermag Illgner nicht einzuschätzen. "Das ist schwierig zu beurteilen. Klar ist, dass er aktuell zur Nationalmannschaft gehört und dort auch einige Länderspiele gemacht hat. Er hat in San Sebastián tolle Spiele absolviert und galt als ernsthafter Konkurrent für Carvajal." Es sei sicher Potenzial da und "viel Talent".

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Die Frage sei für Illgner jetzt nur, wie der 24-Jährige sein Potenzial abrufen könne. Was ihm bei der Eingewöhnung sicher helfen werde, sei die Tatsache, dass "Spanier bei den Bayern Tradition haben". Hilfestellung beim Eingewöhnungsprozess können da sicher Javi Martinez, Thiago oder der spanisch sprechende Philippe Coutinho geben. Eine Integration ist also gewährleistet.

Illgner ist daher zuversichtlich: "Manchmal ist es so, dass ein Spieler in einem Verein nicht so funktioniert, plötzlich dann aber bei einem anderen Klub auflebt und befreit spielen kann. Das kann man Odriozola und den Bayern nur wünschen."

Doch vorsichtig merkt er auch an: "Wenn seine Nichtberücksichtigung bei Real allerdings damit zusammenhängt, dass er nicht gut genug ist, dann wäre das eine schlechte Neuigkeit für die Münchner."