Ilse Aigner fordert Kopftuchverbot auch für Touristinnen

Ilse Aigner stellt Forderungen hinsichtlich Kopftuchverbot und Flüchtlingskindern.

Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner befeuert einmal mehr die Debatte um Integration und Partizipation von Migranten. Im Mittelpunkt: das in hiesigen Landen umstrittene Kopftuch. Die CSU-Politikerin forderte im Interview mit "Welt" den Bundestag dazu auf, das Verbot von Burka und Nikab zügig zu verabschieden. Überdies mahnte sie auch, dass dieser Beschluss nicht nur für Frauen muslimischen Glaubens mit deutscher Staatsbürgerschaft, sondern auch für arabische Touristinnen zu gelten habe.

"Als ich in den Iran gereist bin, habe ich die Gebote des Landes befolgt und ein Kopftuch getragen", sagte Aigner. Im Rückkehrschluss bedeutet das für sie: "Ebenso erwarte ich von Frauen aus dem arabischen Raum, dass sie hierzulande auf die Vollverschleierung verzichten." Es passe nicht zur europäischen Kultur, sich zu verbergen, so Ilse Aigner weiter. Darüber hinaus widerspreche es der hiesigen Vorstellung der Gleichstellung der Frau.

Die Forderung eines Kopftuchverbots ist allerdings nicht der einzige Punkt auf der Agenda von Ilse Aigner. Die 50-Jährige forderte ebenfalls eine Senkung der Standards für die Betreuung und Unterbringung minderjähriger Flüchtlinge ohne Begleitung. "Die Jugendlichen werden nach Jugendhilfegesetz und nicht nach Asylrecht behandelt", so die bayrische Wirtschaftsministerin. Demnach sei der Aufwand ebenso hoch wie im Fall eines schwerstauffälligen Jugendlichen, was wiederum die Kommunen überfordern würde.