Im Talk mit Markus Lanz: Darum fühlte sich Alexander Graf von Schönburg-Glauchau “wie bei der Queen”

Journalist Alexander Graf von Schönburg-Glauchau kam in der Talkshow von Markus Lanz als letzter Gesprächspartner an die Reihe und amüsierte sich mit einem royalen Vergleich darüber. (Bild: Becher/WENN.com)
Journalist Alexander Graf von Schönburg-Glauchau kam in der Talkshow von Markus Lanz als letzter Gesprächspartner an die Reihe und amüsierte sich mit einem royalen Vergleich darüber. (Bild: Becher/WENN.com)

Ein Thema der aktuellen Sendung von Markus Lanz war das Rennen um den CDU-Vorsitz, aber auch ein Adliger saß in der Gesprächsrunde, der genau diese zum Schluss ordentlich aufmischte.

Einstiegsthema in der Talkshow von Moderator Markus Lanz war am Dienstagabend der Wahlkampf innerhalb der CDU. “Wenn ich Delegierter in Hamburg wäre, würde ich Friedrich Merz wählen”, sagte Politiker Wolfgang Bosbach zum Kampf um den CDU-Vorsitz zwischen Merz, Annegret Kramp-Karrenbauer und Jens Spahn.

Was der Neue können müsse, wollte Markus Lanz wissen: eine Partei zusammenhalten, neuen Schwung sowie Optimismus reinbringen und enttäuschte Wähler zurückgewinnen, meinte Bosbach. Merz bringe das mit, er sei ein hervorragender Rhetoriker und Debattenredner und als solcher in der Lage, die Massen zu mobilisieren.

Bosbach hätte sich gern nochmal “ins Getümmel” gestürzt

“Tut es weh, dass Sie jetzt vom Spielfeldrand zuschauen?”, fragte Markus Lanz zu dem Thema. “Ja”, so die klare Antwort von Bosbach. Er hat seine politischen Ämter bereits niedergelegt, aber sich “noch einmal ins Getümmel zu stürzen, das hätte mir große Freude gemacht”, sagte er.

Politiker Wolfgang Bosbach setzt im Kampf um den CDU-Parteivorsitz auf Friedrich Merz. (Bild: Becher/WENN.com)
Politiker Wolfgang Bosbach setzt im Kampf um den CDU-Parteivorsitz auf Friedrich Merz. (Bild: Becher/WENN.com)

Er sieht übrigens in der aktuellen Politik ein generelles Problem: “Der Graben zwischen Wählern und Gewählten ist größer geworden”, erklärte der Politiker in der Sendung. Seine Kritik: Es werde nicht mehr in einfachen Sätzen erklärt, “worum es geht, was die Entscheidungsalternativen sind und warum man sich für diese Entscheidung entschieden hat”. Die Politiker würden keine klare Haltung mehr einnehmen. Nachrichtenmoderator Claus Kleber pflichtete ihm bei: “Es wird einfach mehr und auch professioneller rumgeeiert.”

Porsche vs. Polo

Innerhalb der Debatte kam dann das Thema Vermögen auf. Genauer, das von Friedrich Merz, der als Millionär das Amt des Parteivorsitzenden der CDU übernehmen könnte. Für Wolfgang Bosbach wäre das aber kein Hinderungsgrund, politische Verantwortung zu übernehmen.

“Ich muss doch nicht Polo fahren, um mich in das Leben von Menschen hineinversetzen zu können mit niedrigem Einkommen”, sagte er mit Blick auf Linken-Chef Klaus Ernst, der einen Porsche fährt.

Adliger amüsiert sich über Redezeit

Mit einem ganz anderen Problem beschäftigte sich indes Journalist Alexander Graf von Schönburg-Glauchau. Der Adlige kam als letzter Gast der Gesprächsrunde zu Wort und verlieh seinem Unmut mit einem Vergleich Ausdruck: “Bei Markus Lanz zu Gast zu sein, ist wie bei der englischen Königin zu Gast zu sein. Denn auch am englischen Hofe ist es üblich zu warten, bis man angesprochen wird”, beschwerte sich der Adlige witzelnd.

Die Gesprächsrunde bei Markus Lanz: anfangs politisch, später amüsiert. (Bild: Screenshot/ZDF)
Die Gesprächsrunde bei Markus Lanz: anfangs politisch, später amüsiert. (Bild: Screenshot/ZDF)

Der Kritik folgte eine Anekdote. Er sei am Hofe der Queen zum Essen zu Gast gewesen, wäre von der Königin aber erst zur Hauptspeise angesprochen worden. Bis dahin sei er nervös gewesen und “genauso fühle ich mich jetzt bei Ihnen”, mäkelte Alexander Schönburg, um dann über sein neues Buch “Die Kunst des lässigen Anstands” zu sprechen, für das er sich in den Berliner Szeneclub Berghain begeben hatte.

Verkleidet ins Berghain

Amüsant waren die Aussagen der Gesprächsrunde dazu. Während Wolfgang Bosbach wusste, dass es “eine Gaststätte in Berlin” ist, meinte der Graf, er habe sich “als junger Mensch verkleidet” mit T-Shirt und Jeans, um überhaupt hineinzukommen.

Claus Kleber setzte noch einen drauf und witzelte: “Da haben die Mädels am Eingang gesagt: Guck mal, jetzt kommen sie schon zum Sterben her.” Doch dafür war Journalist Alexander Graf von Schönburg-Glauchau weniger dort. Vielmehr wollte er für sein Buch alte Tugenden entdecken, die auch in der heutigen Zeit Bestand haben können. Vielleicht hat ja ein paar davon Friedrich Merz, Wolfgang Bosbachs Lieblingskandidat bei der anstehenden Wahl zum CDU-Parteivorsitzenden …

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