Immerhertha: Der Erfolg von Herthas U19 hat Methode

Sebastian Stier / Berliner Morgenpost

Berlin. Der Sommer 1993 war ein besonderer für mich. Meine erste, bewusst erlebte Bundesliga-Saison ging gerade zu Ende, aber ein ganz besonderer Höhepunkt sollte noch anstehen. Das Finale um den DFB-Pokal. Schon damals hieß der Austragungsort Berlin, und dass Hertha im Endspiel stand, machte die Sache speziell.

Noch spezieller war, dass es sich nicht um die Profis handelte, die dümpelten zu dieser Zeit in der Zweiten Liga vor 3000 Zuschauern umher, sondern um die Amateure. Hertha-Bubis wurden sie genannt, weil sie ja eigentlich nur die jüngere Reserveversion der gestandenen Profimänner waren.

Ich bin im Brandenburgischen aufgewachsen, in einem kleinen, na gut, seien wir ehrlich, in einem sehr kleinen Dorf. Hertha war für uns Jungs immer nah und doch so fern. Von dem Zirkus um die Hertha-Bubis ließen wir uns anstecken. Wenn wir auf dem Fußballplatz zusammenkamen, gaben wir uns Namen bekannter Bundesliga-Stars. Ich war immer Stéphane Chapuisat, der Stürmer von Borussia Dortmund. Der Held meiner Kindheit.

Plötzlich nantnen wir uns Carsten Ramelow

Mein bester Kumpel war Uli Stein, der Torwart, andere hießen Bodo Illgner oder Andreas Möller. Nachdem Herthas Amateure ins Finale gestürmt waren, änderten wir unsere Identitäten. Plötzlich stand bei uns Christian Fiedler im Tor, draußen spielten Carsten Ramelow und Andreas Schmidt, alles Hertha-Bubis. Am Finaltag spielten wir das Endspiel schon mal vor – und natürlich gewannen bei uns auf dem Bolzplatz die Hertha-Amateure. In der Realität sah es ...

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