Immobilienpreise könnten 2023 um vier bis sechs Prozent sinken, laut einer Studie

Die Preise für Immobilien beginnen zu sinken. - Copyright: shutterstock
Die Preise für Immobilien beginnen zu sinken. - Copyright: shutterstock

Der Traum vom eigenen Haus mit Garten oder der eigenen Wohnung im geliebten Kiez rückt gerade für viele Menschen in weite Ferne. Steigende Zinsen und Baukosten erschweren die Finanzierung von Immobilienkauf oder -neubau. Das stresst den Immobilienmarkt, schreibt DZ Bank-Analyst Thorsten Lange in einer Analyse.

Demnach sind im dritten Quartal des Jahres bereits die Preise für Mehrfamilienhäuser gefallen. Erwartet wird, dass auch bei privatem Wohneigentum zeitnah die Preise zurückgehen werden. Die Gründe dafür sind vielfältig. Ein entscheidender Faktor sei aber der steile Anstieg der Zinsen, der den Kauf einer Immobilie erheblich verteuert, so die Analyse der DZ Bank. Zu Beginn des Jahres lag der Zins für Immobilienkredite noch bei etwa ein Prozent, inzwischen bei circa vier Prozent.

Immobilienpreise könnten 2023 um vier bis sechs Prozent sinken

"Gleichzeitig reduziert der Kaufkraftverlust durch die hohen Preise für Energie und Lebensmittel die freien Haushaltsmittel für einen Immobilienfinanzierung", heißt es in der Analyse. Für das Jahr 2023 wird erwartet, dass die Preise für Immobilien um vier bis sechs Prozent sinken könnten.

Dass die Preise nicht noch deutlich schneller fallen würden, liege an dem nach wie vor bestehendem Wunsch nach einer eigenen Immobilie. Außerdem verknappt sich derzeit das Angebot auf dem Immobilienmarkt, was Angebot und Nachfrage noch auf einem konstanten Level hält.

Nicht nur die Preise für Energie und Lebensmittel steigen rasant. Auch die Baukosten haben sich seit der Corona-Pandemie enorm erhöht. Die Folge: Es werde deutlich weniger gebaut. Generell wird davon ausgegangen, dass auch in Zukunft "eine spürbare Abschwächung des Wohnungsbaus" zu erkennen sein werde.

Wohnungsknappheit nimmt zu

Die Delle im Baufinanzierungsgeschäft sollte allerdings nicht überbewertet werden, so Analyst Lange. "Der Immobilienmarkt befindet sich in einer 'Findungsphase'." Möglicherweise wögen Interessenten aktuell ab, ob eine kleinere Immobilie auch in Betracht käme.

Ein Problem entsteht dadurch, dass viele Neubauvorhaben auf Eis liegen. Die Wohnungsknappheit nehme zu, heißt es in der Analyse. Das liege unter anderem an der steigenden Zahl ukrainischer Kriegsflüchtlinge, die auch auf Wohnungssuche seien. Ein Indikator für die wachsende Wohnungsknappheit sei, dass die Mieten spürbar gestiegen wären.