Immunologe bei Lanz: "Das Virus wird immer da sein"

Immunologe Prof. Carsten Watzl machte in der Sendung von Markus Lanz vorsichtig Hoffnung. (Bild: ZDF / Screenshot)
Immunologe Prof. Carsten Watzl machte in der Sendung von Markus Lanz vorsichtig Hoffnung. (Bild: ZDF / Screenshot)

Die Fallzahlen steigen, Omikron ist auf dem Vormarsch - und auch bei Markus Lanz drehte sich wieder alles um die neue Corona-Welle. Ein Immunologe warnt, macht aber zugleich Hoffnung.

Die Corona-Fallzahlen steigen in Deutschland weiter deutlich an, die Omikron-Variante setzt sich mehr und mehr durch. Und so drehte sich auch in der Talkshow von Markus Lanz wieder alles um die neue drohende Welle in der Pandemie. Geladen war neben CDU-Politiker Tobias Hans, FDP-Frau Christine Aschenberg-Dugnus und der Journalistin Nadine Lindner auch der Immunologe Prof. Carsten Watzl. Der warnte sogleich, es werde "steil nach oben gehen" mit den Infektionszahlen, Omikron sei mittlerweile die herausragende Variante.

Doch der Experte erblickte auch einen Hoffnungsschimmer am Horizont: Man sehe bei Omikron, dass "verglichen mit den hohen Fallzahlen nicht so viele Leute schwere Verläufe haben". Für geboosterte Personen könnte die Variante im Vergleich zu Delta bis zu 70 Prozent harmloser sein, für Ungeimpfte bis zu 25 Prozent. Auch wenn Omikron bei Geimpften den Immunschutz umgehe, würden die Impfungen machen, "was sie tun sollen: Sie schützen vor einem schweren Verlauf". Paradoxerweise könnte die neue Variante so zu einer Entspannung der Situation beitragen: Wäre das Impfniveau höher, so Watzl, könnte man sagen, "dass Omikron vielleicht der Heilsbringer wäre.

Geladen waren bei Markus Lanz (links) am Mittwochabend CDU-Politiker Tobias Hans (zweiter von links), FDP-Frau Christine Aschenberg-Dugnus (dritte von links), die Journalistin Nadine Lindner und der Immunologe Prof. Carsten Watzl. (Bild: ZDF / Screenshot)
Geladen waren bei Markus Lanz (links) am Mittwochabend CDU-Politiker Tobias Hans (zweiter von links), FDP-Frau Christine Aschenberg-Dugnus (dritte von links), die Journalistin Nadine Lindner und der Immunologe Prof. Carsten Watzl. (Bild: ZDF / Screenshot)

Impfpflicht - ja oder nein?

Dass die Impflücke geschlossen werden müsse - darüber war sich die Runde am Mittwochabend einig. Nur über das "Wie" gab es Diskussionsbedarf. Mediziner Witzl sprach sich für dafür aus, einen Zeitpunkt festzulegen, an dem die allgemeine Impfpflicht eingeführt werde - nämlich dann, wenn andere Maßnahmen nicht mehr helfen würden. Denn auch im nächsten Winter werde man sonst wieder so viele Ungeimpfte haben, "dass wir wieder Einschränkungen einführen müssen, um diese Gruppe zu schützen". Er merke, so der Immunologe mit Blick auf Impfgegner, "dass ich langsam an die Grenzen stoße und wir nicht mehr vorankommen".

Auch für CDU-Mann Tobias Hans steht fest: "Es wird am Ende eine Impfpflicht geben." Für ihn sei wichtig, dass eine Impfpflicht durchsetzbar und verfassungskonform sei. Die Mehrheit der Ampelkoalition müsse nun sagen, wo sie hinwolle, so der Politiker. "Wir wollen die Impfbereitschaft erhöhen, aber nicht mit einer allgemeinen Impfpflicht", hielt Gesundheitsexpertin Aschenberg-Dugnus dagegen und setzt stattdessen darauf, die Menschen zu überzeugen. Sie glaube, dass eine Impfpflicht nur mit Bußgeldforderungen durchzusetzen wäre - und dazu würden viele Menschen sagen: "Das zahle ich, ich lasse mich doch nicht impfen."

Immunologe Watzl betonte, wie wichtig es sei, dass alle Menschen ihre Grundimpfung bekämen. Denn: "Das Virus wird immer da sein". Infektionen werde es in jedem Winter geben, Menschen würden "schwer erkranken und sterben, aber nicht mehr so, dass wir als Gesellschaft dagegen steuern müssen".