In diesen Büchern finden die Menschen Anspielungen auf das Coronavirus
In den USA landet auf einmal ein Buch von 1981 in den Bestseller-Listen von Amazon. Der Grund: Darin findet sich eine vermeintliche Anspielung auf das Coronavirus, das derzeit große Teile der Weltbevölkerung beschäftigt. Übrigens nicht das einzige fiktionale Werk, in dem man Hinweise auf das Virus finden kann, wenn man nur genau genug hinsieht.
Ein wenig verwunderlich schien es zunächst, als Anfang des Monats urplötzlich der Roman “The Eyes of Darkness” des US-Autors Dean Koontz auf Platz 3 der Bestseller auf amazon.com rutschte und auch auf der deutschen Seite die Kategorie “Fremdsprachige Krimis & Thriller” toppte. Schließlich ist das Buch, das auf deutsch “Die Augen der Dunkelheit” heißt, beinahe 40 Jahre alt.
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Eine Erklärung findet sich gegen Ende des Thrillers, in dem eine Frau nach dem Tod ihres Sohnes einer Verschwörung der Regierung auf die Schliche kommt, die Menschen für wissenschaftliche Zwecke missbraucht. Da ist die Rede von einem Virus namens Wuhan-400.
2020 soll die biologische Waffe dem Buch zufolge zuschlagen
Wer die Nachrichtenlage rund um das Coronavirus verfolgt hat, weiß, dass es sich in der chinesischen Stadt Wuhan Ende Dezember 2019 erstmals ausbreitete. In Koontz’ Buch handelt es sich bei Wuhan-400 um eine biologische Waffe, die ihren Namen deshalb bekam, weil sie in einem RDNA-Labor außerhalb der Millionenstadt entwickelt wurde. In der englischen Originalausgabe und bestimmten Übersetzungen wird sogar das Jahr 2020 erwähnt, in dem es auf die Bevölkerung losgelassen werden sollte.
So I'm hearing about this book from 1981 that talks about coronavirus happening in 2020 made by one of the bast horror authors of our time Dean Koontz.
It was called Wuhan 400 as at then and is meant to be a biological weapon of some sort.💔😑#CoronaVirusUpdates#COVID19Nigeria pic.twitter.com/YhCnvr1FNd— Feisty Akin🦍🇳🇬 (@ak_bob47) February 29, 2020
Perfektes Futter für jene Verschwörungstheoretiker, die an der kruden These festhalten, das Coronavirus sei von Menschenhand geschaffen worden. Eine Theorie, die längst von Wissenschaftlern widerlegt worden ist. Für andere Leser ist es womöglich - je nach Gesinnung - ein unheimlicher oder unterhaltsamer Zufall.
Corona-Angst: Darum horten die Leute jetzt Toilettenpapier
Mit den Gemeinsamkeiten hört es jedoch ganz schnell auf. Im Buch soll das Virus eine Letalität von 100 Prozent haben - wer sich infiziert, stirbt also unweigerlich. Der Großteil der Coronavirus-Infizierte hat hingegen überlebt. Auch soll Wuhan-400 außerhalb des menschlichen Körpers kaum Überlebenschancen haben. Wie die meisten Virenstämme kann auch Covid-19 auf nicht-organischen Oberflächen eine gewisse Weile bestehen. Indes hieß das fiktive Virus in der US-Erstazsgabe von 1981 und in den meisten deutschen Versionen Gorki-400.
Auch Asterix und Obelix bekamen es schon mit “Coronavirus” zu tun
Auch in der Comic-Welt tauchte das Coronavirus schon vor einigen Jahren auf. Bei “Asterix und Obelix” wurde es sogar namentlich erwähnt, bezeichnete jedoch keine Infektionskrankheit, sondern einen Streitwagenführer, der von einer jubelnden Menge angefeuert wurde.
Wusstet ihr schon, dass das Coronavirus im Asterix-Heft von 2017 vorhergesagt wurde? In der deutschen Version hieß der bejubelte Bösewicht allerdings nicht Coronavirus, sondern Caligarius. pic.twitter.com/aNX7lyZQrN
— Flo 🅿. Schmidt (@FloPSchmidt) February 27, 2020
Den namen Coronavirus trug er in dem Comic-Heft “Asterix in Italien” jedoch nur im französischen Original und der englischen Übersetzung. In der deutschen Ausgabe wurde er in Caligarius umgetauft.
Geschichten rund um virale Epidemien haben Hochkonjunktur
Auch Stephen King wurde Ziel von Verschwörungstheorien. In dessen Roman “The Stand – Das letzte Gefecht” geht es um eine Epidemie einer fiktiven, besonders aggressiven Form des Grippevirus, das viele Leser nun ebenfalls mit dem neuen Coronavirus in Verbindung bringen. Auch in Kings Geschichte handelt es sich indes um eine biologische Waffe.
Und das Interesse an Geschichten um Epidemien beschränkt sich nicht nur auf Bücher: Das Computerspiel “Plague Inc” aus dem Jahr 2012, bei dem der Spieler selbst eine Pandemie erschaffen soll, erfreut sich laut “The Guardian” derzeit wieder größter Beliebtheit. Und das Filmstudio Warner Bros. berichtet, dass Steven Soderberghs “Contagion” um einen tödliche Infektion, die um die Welt geht, aktuell auf Platz zwei seiner meistgesehenen Filme ist.