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Indien: Taube als Spion "verhaftet"

Die politischen Spannungen zwischen Indien und Pakistan haben sich in letzter Zeit wieder verschärft. Nun sorgt ein tierischer Zwischenfall für Unruhe an der Grenze zwischen den beiden Atommächten.

"Gestatten, Taube. James Taube." (Symbolbild: Getty)
"Gestatten, Taube. James Taube." (Symbolbild: Getty)

Die indischen Behörden haben eine Taube “verhaftet”, von der sie vermuten, dass sie von Pakistan zu Spionage-Zwecken ausgebildet wurde. Grund für die Annahme der indischen Sicherheitsbehörden ist ein Ring aus Metall, den die Taube am Fuß trug. Darauf seien codierte Schriftzeichen gefunden worden. Zudem sei die Taube verdächtigerweise gänzlich in Rosa angemalt worden. Deshalb war sie den Bewohnern eines Dorfes in Manyari nahe der Grenze zwischen Indien und dem von Pakistan kontrollierten Kaschmir aufgefallen. Kaschmir ist nach wie vor ein zentraler Konfliktpunkt zwischen den beiden Ländern. Laut der Times of India wird vermutet, dass der Vogel von der pakistanischen Seite über die Grenze geflogen sei.

Ein Mitarbeiter der lokalen Polizeibehörde berichtete der Zeitung: “Die Taube, von der wir vermuten, dass sie in Pakistan zum Spionieren ausgebildet wurde, trägt einen Ring mit Buchstaben und Zahlen.” Obwohl Grenzen für Vögel nicht gelten würden, gebe dieser codierte Ring doch Anlass zur Sorge. “Zugvögel haben so etwas normalerweise nicht.” Der Polizei-Superintendant Shailendra Mishra war etwas diplomatischer in seinen Aussagen. Zwar kündigte er eine Untersuchung des Vorfalls an, sagte aber auch, es sei unklar, ob der Vogel wirklich als Spion über die Grenze gekommen sei, da es in Pakistan üblich sei, die eigenen Tauben mit Markierungen zu kennzeichnen.

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Nicht der erste Vogel-Spion

Es ist nicht der erste diplomatische Zwischenfall, bei dem ein Vogel eine verdächtige Rolle spielt. Schon mehrfach sind Tauben auf der indischen Seite festgenommen worden. Bereits 2015 war ein Vogel aufgegriffen worden, der eine Nachricht in Urdu, der Nationalsprache Pakistans, auf seinen Flügeln geschrieben hatte. Im folgenden Jahr wurde eine Taube gefunden, die angeblich eine Droh-Nachricht an den indischen Premierminister Narendra Modi bei sich trug. Die Times of India berichtete, dass Tauben und Ballons öfter zum Einsatz kämen, um codierte Nachrichten über die Grenze zu schicken als Teil einer “psychologischen Operation.” Ob der verdächtigten Taube wenigstens ein Anwalt zur Verfügung gestellt wurde, ist nicht überliefert.

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