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Nach Mord an Ehefrau: Transsexueller streitet um das Recht, zur Frau zu werden

Es war eines der aufsehenerregendsten Urteile des Jahres in den USA: Ein wegen Mordes verurteilter Transsexueller erkämpfte sich im US-Bundesstaat Massachusetts das Recht auf eine Geschlechtsumwandlung - auf Kosten des Steuerzahlers. Jetzt will die als Mann geborene Michelle Kosilek ein weiteres Anliegen durchsetzen: eine Elektrolyse-Behandlung - ebenfalls auf Staatskosten. Mit der Methode will sie unerwünschte Haare an ihrem Körper entfernen lassen.

Die Justizvollzuganstalt, in der Michelle Kosilek inhaftiert ist, zeugt von ihrer Vergangenheit. Kosilek sitzt in einem Männergefängnis in Massachusetts. Denn die laut „ABC News“ 63 Jahre alte Frau wurde als Junge geboren. Bis 1990 war Robert Kosilek mit Cheryl verheiratet. Dann kam es zum Streit - und Robert ermordete seine Frau. Der Grund für den Streit: Laut dem US-Sender „WHDH-TV“ hatte die Gattin Robert in ihren Klamotten ertappt.

Im Januar 1993 wurde Kosilek wegen der Tat zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt. Im selben Jahr soll der Straftäter seinen Namen in Michelle geändert haben. Fortan behauptete er, eine Frau zu sein.

Bald darauf wurde Michelle durch einen chirurgischen Eingriff auch körperlich zur Frau. In einem aufsehenerregenden Prozess entschied ein US-Gericht im September dieses Jahres, dass der Steuerzahler für die Operation aufkommen muss. Begründung: Es sei die einzige wirksame Therapie für die schwere psychische Erkrankung Michelles - eine Geschlechtsidentitätsstörung.

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Nun will Michelle den nächsten Kampf vor Gericht aufnehmen: Um ihre Verwandlung komplett zu machen, will sie auch noch eine Elektrolyse-Behandlung erstreiten. Damit ließen sich unerwünschte Haare am Körper entfernen. In einem Schreiben, das dem Nachrichtenprogramm „7 News“ vorliegt, erklärte sie dazu: „In der Untersuchungshaft hatte ich viel mehr Rechte als ein verurteilter Schwerverbrecher. Dazu gehörte auch das Recht auf medizinische Versorgung meiner Wahl..." Die Anwälte der Frau sehen das Prozedere ebenfalls als notwendig an, um die Transformation Kosileks abzurunden.

Wie „Associated Press“ berichtet, habe Kosilek im Jahr 2008 mehrere Elektrolyse-Behandlungen erhalten. Für den Abbruch wurden vor Gericht verschiedene Gründe genannt. Einerseits sollen die Behandlungen nicht den gewünschten Erfolg für Kosileks Gemütszustand gebracht haben. Außerdem seien sie zu teuer gewesen, wie ein Psychiater aussagte. Kliniker legten der Inhaftierten nahe, weniger kostenintensive Produkte und Methoden zu verwenden.


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