Inmitten regionaler Spannungen: Iran stellt neue Raketen und Drohnen zur Schau
Inmitten zunehmender regionaler Spannungen hat die Führung im Iran Medienberichten zufolge eine neue ballistische Rakete und eine hochmoderne Angriffsdrohne zur Schau gestellt. "Heute sind unsere Verteidigungs- und Abschreckungsfähigkeiten so stark gewachsen, dass kein Dämon auch nur an eine Aggression gegen unseren lieben Iran denkt", sagte Irans neuer Präsident Massud Peseschkian laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Irna am Samstag bei einer Militärparade in Teheran, wo die Waffen präsentiert wurden.
Dank der Einheit und des Zusammenhalts der muslimischen Länder "können wir den blutrünstigen und völkermörderischen Usurpator Israel in seine Schranken weisen, der mit niemandem Erbarmen hat, weder mit Frauen noch mit Kindern, weder mit jungen noch mit alten Menschen", fügte der iranische Präsident hinzu.
Das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, äußerte sich bei der Konferenz für Islamische Einheit in Teheran vor einer Delegation muslimischer Geistlicher ähnlich: "Diese innere Stärke kann das zionistische Regime, dieses bösartige Krebsgeschwür, aus dem Herzen der islamischen Gemeinschaft in Palästina entfernen und die Vorherrschaft der USA und die Einmischung in der Region beseitigen", sagte er. Chamenei forderte die islamischen Länder auf, ihre wirtschaftlichen Beziehungen zu Israel vollständig abzubrechen und die politischen Beziehungen zu schwächen.
Bei den präsentierten neuen Waffen handelt es sich laut Irna um die Feststoffrakete vom Typ Dschihad, die von der Luft- und Raumfahrtabteilung der iranischen Revolutionsgarden entwickelt und hergestellt wurde. Irna zufolge hat sie eine Reichweite von tausend Kilometern. Die Drohne vom Typ Schahed-136B ist eine aufgerüstete Version des Schahed-Drohnentyps 136. Neu daran seien weitere Funktionen sowie eine Reichweite von mehr als 4000 Kilometern, hieß es weiter.
Der Iran wird von westlichen Regierungen beschuldigt, sowohl Drohnen als auch ballistische Raketen an Russland zu liefern, um sie im Krieg mit der Ukraine einzusetzen. Großbritannien, Frankreich, Deutschland und die USA verhängten deshalb Anfang September neue Sanktionen gegen Teheran.
Zudem unterstützt der Iran finanziell wie militärisch die Hisbollah-Miliz im Libanon. Dies gibt auch für die von der EU und den USA als Terrororganisation eingestufte radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen und die Huthi-Rebellen im Jemen.
Seit dem beispiellosen Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober und dem dadurch ausgelösten Krieg im Gazastreifen haben sich die regionalen Spannungen massiv verschärft. Bei ihrem Großangriff töteten Hamas-Kämpfer nach israelischen Angaben mindestens 1205 Menschen und verschleppten 251 weitere als Geiseln in den Gazastreifen. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden im Zuge der israelischen Offensive als Reaktion auf den Angriff bislang mehr als 41.300 Menschen getötet.
Seit dem 8. Oktober steht Israels Norden zudem unter Dauerbeschuss seitens der mit der Hamas verbündeten pro-iranischen Hisbollah. Israel reagiert auf die Angriffe mit Gegenangriffen im Libanon.
Nach der gezielten Tötung hochrangiger Hisbollah-Kommandeure durch die israelische Armee im Libanon sowie Israel zugeschriebene Explosionen von Kommunikationsgeräten der Hisbollah-Miliz hat sich die Lage weiter deutlich zugespitzt. Am Samstag meldete die Hisbollah den Tod von 16 Mitgliedern einer Eliteeinheit bei einem israelischen Luftangriff vom Vortag in Beirut. Nach israelischen Angaben hatten sie einen Angriff auf den Norden Israels geplant, bei dem sie "israelische Gemeinden infiltrieren und unschuldige Zivilisten ermorden wollten".
Am Dienstag und Mittwoch waren bereits hunderte Pager und Walkie-Talkies der Hisbollah-Miliz gleichzeitig explodiert. Bei den in zwei Wellen erfolgten Explosionen, die Israel zugeschrieben wurden, wurden 37 Menschen getötet und fast 3000 verletzt. Der Iran verurteilte die Angriffe.
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