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Innerparteiliche Kraftprobe für Tsipras wegen Sparmaßnahmen

Auch innerhalb seiner Partei Syriza ist der Kurs von Regierungschef Tsipras nicht gänzlich unumstritten. Foto: Julien Warnan

Der linke griechische Regierungschef Alexis Tsipras steht an diesem Wochenende vor einer neuen Kraftprobe: Er informiert das Zentralkomitee (ZK) seiner Linkspartei Syriza über den Werdegang der Verhandlungen mit den Gläubigern über die Abwendung einer Pleite Griechenlands.

Bereits am Vortag hatte sich Tsipras mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten François Hollande getroffen. Diese hatten ihm zwar ihre Hilfe angeboten, aber verlangt, Athen müsse sich zuerst mit den Experten der Gläubiger vom Internationalen Währungsfonds (IWF), von der Europäischen Zentralbank (EZB) und der EU auf Sparmaßnahmen einigen.

«Es wird Kritik hageln, aber Tsipras wird es schon schaffen», sagte ein hoher Parteifunktionär der Syriza der Deutschen Presse-Agentur. Tsipras will den Puls seiner Partei fühlen. Mehr als ein Viertel der Mitglieder des ZK gehören dem linken Flügel an und laufen Sturm gegen weitere Sparmaßnahmen. Es geht unter anderem um eine Immobiliensteuer, die nicht abgeschafft wird, und das mögliche Einbehalten einer 13ten Monatsrente von Rentnern mit weniger als 700 Euro Rente. Zudem soll der Mindestlohn vorerst nicht erhöht werden.

Von Seiten der Geldgeber stehen noch 7,2 Milliarden Euro für das pleitebedrohte Land zur Verfügung. Die Kassen in Athen sind leer. Im Juni müssen allein an den IWF gut 1,5 Milliarden Euro zurückgezahlt werden.