Yahoo Nachrichten Innovativer Markenname: Darum heißt der Smart Smart
Der Smart ist aus unseren Städten nicht mehr wegzudenken, doch die Bedeutung seines Namens ist vielen unbekannt. Die Geschichte hinter dem Markennamen offenbart spannende Details über das Auto und die Menschen, die es geschaffen haben.
Die Entstehung des Smart-Namens
Die Ursprünge des Smart reichen bis ins Jahr 1972 zurück, als Daimler ein Konzept für ein kleines Stadtauto entwickelte, das jedoch nur als Testfahrzeug existierte. 1998 schloss Mercedes-Benz eine ungewöhnliche Partnerschaft mit dem Uhrenhersteller Swatch und brachte einen zweisitzigen Kleinstwagen auf den Markt, der als umweltfreundlich und praktisch galt. Dieses innovative Konzept benötigte einen ebenso kreativen Namen: "Smart" setzt sich aus "S" für Swatch, "M" für Mercedes und "Art" für die Kunst, dieses Auto zu bauen, zusammen.
Heute wird der Smart von Smart Automobile produziert, einem 2020 gegründeten Joint Venture von Daimler und dem chinesischen Geely-Konzern. Der erste erfolgreiche Wagen der Partnerschaft war der Smart #1, der mittlerweile durch günstigere Einstiegsmodelle ergänzt wird.
Die kreative Namensgebung stammt von Manfred Gotta, einem der führenden Namensentwickler Deutschlands. Seine Agentur Gotta Brands hat zahlreiche bekannte Autonamen entwickelt. Ohne ihn würde der Renault "Twingo" heute nicht so heißen. Auch der Mercedes "Viano" und der Porsche "Panamera" tragen seinen Namen. Wie EFAHRER.com berichtete, ist Gotta ein Experte für die Anforderungen und Ziele der Namensvergabe im Automobilbereich.
Manfred Gotta: Der Erfinder des Markennamens
Auf der Website des ADAC erläuterte er einst: "Ein guter Name charakterisiert ein Auto, drückt die Persönlichkeit und das Aussehen des Modells aus. Er muss zudem schön klingen und zum Auto passen. Dazu muss er international einheitlich sein." Der Name "Smart" wurde gewählt, um die moderne und intelligente Mobilität widerzuspiegeln, die der Wagen verkörpert.
Gottas Ansicht nach hängt die Namensgebung stark vom jeweiligen Hersteller ab. Volumenhersteller bevorzugen häufig klangvolle Namen, die das Image sowohl des Fahrzeugs als auch des Unternehmens stärken. Im Gegensatz dazu setzen hochpreisige Marken wie Audi, BMW oder Mercedes-Benz oft auf Zahlen oder Buchstaben, die spezifische Fahrzeugreihen kennzeichnen. Dies verdeutlicht die unterschiedlichen Strategien der Marken.
Die Bedeutung klangvoller Autonamen für den Erfolg
Ein häufig genanntes Beispiel von Gotta ist Porsche: Während das ikonische Modell "911" lediglich eine Zahl verwendet, haben die SUV-Modelle des Unternehmens wie "Cayenne" oder "Macan" klangvolle Namen. Diese Namen rufen Assoziationen mit Kraft, Abenteuer und Prestige hervor, die eine reine Zahlenkombination nicht vermitteln kann.
Gotta betont, dass es entscheidend ist, dass der Name eines Autos zur Persönlichkeit des Fahrzeugs passt. Bevor er einem Modell einen Namen gibt, muss er es sehen, fühlen und verstehen: "Ich lasse die Ausstrahlung des Autos auf mich wirken, damit ich es verstehe. Es ist wie bei einem Menschen: Der erste Eindruck zählt, dann der Charakter, zu dem der Name passen muss." Für ihn ist die emotionale Verbindung zwischen Fahrzeug und Name entscheidend für ein erfolgreiches Branding.
Neben der emotionalen Wirkung ist auch die internationale Verständlichkeit von großer Bedeutung. Gotta hebt hervor, dass es viele Beispiele gibt, bei denen Namen im internationalen Kontext missverstanden oder merkwürdig wirkten – eine Falle, die unbedingt vermieden werden sollte.
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