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Nach Insiderhandel-Verdacht: Laut Medienberichten hat sich ein Banker von Perella Weinberg das Leben genommen

Der Banker soll mit dem Hauptbeschuldigten in einem Fall von Insiderhandel über Deals gesprochen haben. (Symbolbild) - Copyright: Alan Schein Photography / Getty Images
Der Banker soll mit dem Hauptbeschuldigten in einem Fall von Insiderhandel über Deals gesprochen haben. (Symbolbild) - Copyright: Alan Schein Photography / Getty Images

Ein Investmentbanker der amerikanischen Investmentboutique Perella Weinberg Partners hat offenbar Suizid begangen. Zuvor war er unter Insiderhandel-Verdacht geraten. Zwei mit der Situation vertraute Personen bestätigten den Suizid am Dienstag, hieß es laut Nachrichtenagentur Reuters. Zuerst hatte Bloomberg darüber berichtet.

Perella Weinberg hat den Tod des Mitarbeiters bestätigt – allerdings ohne sich über die Todesursache zu äußern: "Wir sind zutiefst bestürzt und unendlich traurig über den tragischen Verlust unseres Kollegen und sprechen der Familie, den Angehörigen und allen, die ihm nahestehen, unser tief empfundenes Beileid aus", erklärte ein Sprecher. "Wir setzen alles daran, unsere Kollegen in dieser schwierigen Zeit bestmöglich zu unterstützen."

Der Banker steht unter Verdacht, über Übernahmeangebote börsennotierter Unternehmen geplaudert zu haben und so Insiderhandel ermöglicht oder unterstützt zu haben.

Er war einer von insgesamt fünf Beschuldigten in einem Insiderfall, über den Ende Januar zuerst 2023 berichtet wurde. Demnach sollen vier Frauen und Männer zwischen 41 und 82 Jahren jahrelang Aktien und Derivate gekauft haben, nachdem sie vorab von Übernahmeangeboten erfahren haben. Mit diesem Wissen sollen sie laut Staatsanwaltschaft Frankfurt Erlöse in zweistelliger Millionenhöhe gemacht haben.

Ehemaliger Journalist ist Hauptbeschuldigter

Ein 47-jähriger Hauptbeschuldigter sitze seit dem 18. Januar in Untersuchungshaft, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Demnach soll es sich um einen ehemaligen Journalisten handeln. Seine Tipps soll er wiederum von dem Banker erhalten haben, der sich nun offenbar das Leben genommen hat. Bisher ist nicht klar, ob der Banker mit Vorsatz in den Insiderhandel involviert war oder „etwas zu unbedarft“ über die Deals geplaudert habe, heißt es in der „Süddeutschen“.

Perella Weinberg hatte seinen Mitarbeiter bereits vor den Berichten beurlaubt, heißt es im „Manager Magazin“. Ein Sprecher bekräftigte, die Investmentbank unterstütze die Ermittlungen der Strafverfolgungsbehörden. "Das Unternehmen ist nicht Gegenstand der Ermittlungen."

Die kleine Investmentboutique hatte sich in den vergangenen Jahren als Berater bei zahlreichen großen Firmenübernahmen auch in Deutschland einen Namen gemacht. Sie beriet beispielsweise bei der Fusion der Immobilienkonzerne Vonovia und Deutsche Wohnen und beim Tausch von Tochtergesellschaften der Energiekonzerne RWE und Eon. In den vergangenen Jahren hatte die Boutique auch namhafte Banker wie Marcus Schenck, den früheren Finanzvorstand der Deutschen Bank, angeheuert.

kit