Intensivtäter: Jugendlicher droht auf Schulhof mit Messer – keine Zwangseinweisung

Der entschlossener Einsatz eines Lehrers verhindert Schlimmeres.

Ein Lehrer des Schulzentrums Ostheim hat sich am Montagvormittag einem bewaffneten Jugendlichen in den Weg gestellt und womöglich Schlimmeres verhindert. Der 16-Jährige, der kein Schüler der Schule ist, hatte gegen 9.45 Uhr den Pausenhof betreten. Er hielt ein Messer in der Hand und bedrohte laut Polizei Jugendliche und Lehrer. Ein Mädchen soll er auch festgehalten haben. Mehrere Zeugen alarmierten die Polizei. „Der Lehrer handelte sehr entschlossen“, berichtete Polizeisprecher Thomas Held. Daraufhin habe der 16-Jährige das Schulgelände am Hardtgenbuscher Kirchweg verlassen. Mehrere Streifenwagenbesatzungen hielten ihn wenige Minuten später auf der Rösrather Straße an und überwältigten ihn mit gezogenen Waffen in einem Hinterhof. Der Jugendliche leistete keinen Widerstand. Die Beamten brachten ihn zunächst in eine Klinik. Ärzte sollten herausfinden, ob er womöglich psychisch krank ist. Nach ersten Ermittlungen wollte der 16-Jährige in der großen Pause offenbar nach einer ihm bekannten Realschülerin suchen, mit der er „eine Art Beziehung hatte oder eine beginnen wollte“, wie ein Ermittler sagte. Als er sie nicht fand, soll er das Messer gezogen und die Schüler bedroht haben. Ärzte fanden keine psychische Erkrankung „Er hielt es in Richtung mehrerer Personen“, berichtete Held. Verletzt wurde niemand. Nur bei dem 16-Jährigen bemerkten die Polizisten später „oberflächliche Schnittverletzungen“, die er sich vermutlich selbst zugefügt habe. Bei der Polizei soll der Jugendliche als Intensivtäter bekannt sein, mehrfach aufgefallen unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung. Die Bezirksregierung rief den schulpsychologischen Dienst zur Unterstützung. Die Experten fuhren nach Ostheim und betreuten zwei geschockte Schüler und einen Lehrer. Für alle übrigen lief der Unterricht weiter. In der Klinik konnten die Ärzte keine Anzeichen für eine psychische Erkrankung finden, eine Zwangseinweisung schied damit aus. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft beschloss die Polizei, den 16-Jährigen vorläufig festzunehmen. Die Nacht verbringt er in einer Zelle im Präsidium. Am Dienstag könnte er einem Haftrichter vorgeführt werden. Der müsste dann darüber entscheiden, ob die Gefahr, die von dem Jugendlichen ausgeht, so groß ist, dass er in Untersuchungshaft muss....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta