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Internethit: Eltern posieren auf Foto mit ihren Babys – einem Neugeborenen und einem Engelchen

Dieses Foto von Baby Claire, ihren Eltern und den Tattoos, die sie sich in Erinnerung an ihr erstes Baby, das verstarb, machen ließen, erobert das Internet. (Bild: Megan Baker Miles/Twitter/Grace_Arend_13)
Dieses Foto von Baby Claire, ihren Eltern und den Tattoos, die sie sich in Erinnerung an ihr erstes Baby, das verstarb, machen ließen, erobert das Internet. (Bild: Megan Baker Miles/Twitter/Grace_Arend_13)

Ein rührendes Foto eines Babys erobert wegen seiner Kombination aus Herzschmerz und Hoffnung das Internet. Auf dem Foto, das von der Tante des Babys auf Twitter gepostet wurde, ist das Baby eingebettet in der Kuhle zwischen den Rücken ihrer Eltern und ihren Engelsflügel-Tattoos – eine Hommage des Paares an ihr erstes Kind, das im Alter von nur 14 Monaten starb.

„Meine Schwester und ihr Ehemann haben sich Engelsflügel tätowieren lassen, als ihr Sohn vor zwei Jahren starb. Im Juni wurden sie Eltern eines Mädchens“, schrieb Grace Arend über das wunderschöne Schwarz-Weiß-Foto. „Das rührt mich zu Tränen.“

Der Tweet vom 8. August sammelte über 19.000 Mal Retweets und über 67.000 Likes. In ihren Kommentaren drückten die User ihre Freude und ihre Trauer mit GIFS und vielen kurzen Statements wie „Ich heule“ aus.

Meine Schwester und ihr Ehemann haben sich Engelsflügel tätowieren lassen, als ihr Sohn vor zwei Jahren starb. Im Juni wurden sie Eltern eines Mädchens. Das rührt mich zu Tränen.

Das Baby auf dem Foto ist Claire, knapp zwei Monate alt. Ihre Eltern sind Steven und Gloria Kimmel aus Kendallville, Indiana, und ihre Engelsflügeln — jeder der beiden ließ sich einen auf den Rücken tätowieren — ist eine Hommage an ihren Erstgeborenen, Isaac, der im Juli 2015 an Spinaler Muskelatrophie Typ 1, auch SMA oder Werdnig-Hoffmann-Krankheit genannt, starb. Die Krankheit wird ausgelöst durch eine Genmutation und führt zu Muskelschwund, Beschwerden beim Atmen und Saugen und einer sehr kurzen Lebenserwartung. Andere Typen der SMA können anders verlaufen.

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„Isaac wurde im Alter von sechs Monaten mit SMA Typ 1 diagnostiziert. Es war unmittelbar nach Thanksgiving“, erzählt Gloria, 29, gegenüber Yahoo Beauty. „Man sagte uns, wir sollen ihn heimnehmen und ihm so viel Liebe geben wie möglich, da die Krankheit in diesem Fall unheilbar war.“

Obwohl es ihr und Steven, 30, gelang, ihren Sohn in eine klinische Studie eines neuen SMA-Medikaments zu bringen, kollabierte irgendwann die Lunge des winzigen Patienten, woraufhin er drei Wochen auf der Intensivstation verbachte, bis er schließlich seine letzten beiden „wunderschönen Wochen“ zu Hause verbringen durfte, erzählt seine Mutter. „Wir hatten immer das Gefühl, dass er, wenn wir die Behandlung schon früher begonnen hätten, bevor die Krankheit so weit fortgeschritten war, überlebt hätte“, sagt sie.

Gloria und Steven mit ihrem ersten Baby, Isaac, der im Alter von 14 Monaten starb. (Bild: mit freundlicher Genehmigung von Gloria Kimmel)
Gloria und Steven mit ihrem ersten Baby, Isaac, der im Alter von 14 Monaten starb. (Bild: mit freundlicher Genehmigung von Gloria Kimmel)

Gloria erzählt: „Die Trauer nach dem Verlust eines Kindes ist unvorstellbar. Ich weiß nicht, wie wir es geschafft haben, ohne ihn vom Krankenhaus heim zu fahren, aber wir haben es geschafft. Ich weiß nicht, wie ich es durch die Aufbahrung und das Begräbnis geschafft haben, ohne dass mein gebrochenes Herz in meiner Brust stehenblieb, aber ich habe es geschafft.“

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Laut Gloria sind sie und ihr Ehemann sehr unterschiedlich mit dem Kummer umgegangen, doch das gemeinsame Überwinden des Verlusts, in dem sie einen Schritt nach dem anderen vorangingen, habe ihre Beziehung gestärkt. „Selbst jetzt noch, zwei Jahre später, lerne ich noch immer neue Arten, mit meiner Trauer umzugehen“, sagt Gloria. „Ich führe ein Trauertagebuch, um alle Gedanken auf Papier zu bringen, die mir durch den Kopf gehen. Es hat mir geholfen, den Kopf freizukriegen, sodass ich schlafen konnte. Wir haben die liebevolle Unterstützung unserer Freunde, Familie und unserer Kirchengemeinde.“

Baby Claire (Bild: mit freundlicher Genehmigung von Gloria Kimmel)
Baby Claire (Bild: mit freundlicher Genehmigung von Gloria Kimmel)

Anderthalb Wochen nach Isaacs Begräbnis ließ sich das Paar vom Künstler Don Hankey von Fort Wayne’s Studio 13 ihr Paar-Tattoo stechen. „Wir wollten eine wunderschöne körperliche Erinnerung an sein Leben und das Versprechen, nach dem Tod wieder mit ihm vereint zu sein“, erklärt Gloria. „Das Tattoo soll seine Engelsflügel darstellen. Er war von jedem von uns eine Hälfte, also hatte jeder von uns seine Flügel, um uns zu tragen. Er war der Engel, der uns zusammenhielt, als wir ohne ihn so verloren waren. Die Tattoos sind eine Erinnerung, dass er in Gedanken immer bei uns ist.“

Gloria sagte, sie habe „sofort“ gewusst, dass sie ein weiteres Kind haben wolle, während Steven erst überzeugt werden musste. Die beiden warteten mit der Empfängnis, bis eine Behandlung für SMA verfügbar war. Claire hat kein SMA.

Doch ihre Mutter bemerkt: „Sie sieht ihrem Bruder so ähnlich. Es gibt so viele bittersüße Momente, wenn sie mich an meinen Sohn erinnert, den ich nicht mehr in meinen Armen halten kann. Doch wegen meines Verlusts weiß ich das wundervolle Geschenk, das sie ist, wirklich zu schätzen und ich genieße jede Sekunde jedes Tages mit ihr. Ich kann Isaacs Liebe fühlen, wenn ich in ihr süßes Gesicht sehe, er muss ihre wunderschöne Seele ausgewählt haben und sie zu uns geschickt haben.“

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Das mittlerweile virale Foto, das von Megan Baker-Miles im Rahmen von Claires Baby-Fotoshooting aufgenommen wurde, als sie etwa eine Woche alt war, spendet dem Paar Trost. „Wenn ich es ansehe“, sagt Gloria, „sehe ich unsere gesamte Familie, auch Isaac ist bei uns – das Produkt all der Liebe, Hoffnung und Gebete über zwei Jahre.“

Die enorme Reaktion, die das Foto auf Twitter erhielt, überraschte Gloria, besonders weil ihre Schwester es ohne ihr Wissen veröffentlicht hatte. Doch wie Gloria sagt, war sie begeistert, als ihre Schwester (eine von drei – sie hat außerdem noch drei Brüder) ihr den Tweet einige Tage später zeigte.

„Es war herzerwärmend – und zu diesem Zeitpunkt hatte es nur 700 Likes, also können Sie sich vorstellen, wie gerührt ich jetzt bin!“, sagt sie. „Um zu zitieren, was [meine Schwester] sagte: ,Ich bin so stolz auf das Internet.’ Es gibt so viele wundervolle Menschen da draußen, die haufenweise aufrichtiges Beileid und Gratulationen schicken. Und wir können es fühlen!“

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