Interview: Dieter Hallervorden: „Wir führen einen Überlebenskampf“

Dieter Hallervorden dreht gerade einen Film und hat den Kopf eigentlich mit anderen Dingen voll. Im Film gehe es auf komödiantische Weise um Autismus. Man balanciere auf einem schmalen Grat, sagt der Komiker und Schauspieler. Insofern möchte er nicht über andere Dinge reden. Aber als Theaterleiter muss er, weil die Öffentlichkeit mit der Nachricht überrascht wurde, er hätte das Ensemble des Berliner Kabarett-Theaters „Die Wühlmäuse“ entlassen. In einer kurzen Drehpause erklärt Hallervorden, der auch das Schlosspark Theater betreibt, die Zwänge in der Corona-Krise.

Herr Hallervorden, wie dramatisch steht es denn um „Die Wühlmäuse“?

Dieter Hallervorden Ich habe die Wühlmäuse vor 60 Jahren gegründet, sie sind wie mein Kind. So lange ich irgendwie atme und mein Portemonnaie aufmachen kann, werden die weiterbestehen. Bei der gegenwärtigen Planungsunsicherheit haben wir lediglich den Spielplan umgestaltet. Bei dem vierköpfigen Ensemble handelt es sich nur um einen kleinen Teil des Gesamtspielplans. Das Projekt ist verschoben – auf welchen Tag, das weiß ich noch nicht. Aber wir können jetzt das Ensemble nicht spielen lassen. Wir machen die Einzelgastspiele von Horst Evers, Mathias Richling oder Bruno Jonas, aber wir haben im Moment kein Spielensemble. Das hatten wir vorher jahrzehntelang auch nicht. Das wurde vor drei Jahren von mir ins Leben gerufen.

War das Ensemble fest angestellt?

Es handelte sich jeweils um Stückverträge, also von Projekt zu Projekt. Die Verträge für das nächste wa...

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